Zusammenfassung: | Aus seiner Therapiepraxis arbeitet der Züricher Autor den Komplex des Posttraumatischen Stresssyndroms fallorientiert, laienverständlich und stringent gegliedert auf. Dreh- und Angelpunkt ist ihm dabei die untrennbare Einheit von Gewalt und Trauma. Kraemer integriert die so genannten Big-T-Traumata, also solche Ereignisse, die eine Person oder Gruppe als existenziell bedrohlich erlebt (z.B. Kriegshandlungen, Folter, sexuelle Gewalt) und die so genannten Small-T-Traumata, also Symptome in Folge von Erschrecken, Demütigungen, Scham und Hilflosigkeit. Zunächst stellt der Autor die Wirkungen von Psychotraumata auf Betroffene heraus; dann werden wissenschaftliche Modelle zur Gewalt- und Traumaentstehung referiert; schließlich stellt Kraemer 3 Zugangswege zur therapeutischen Intervention vor: zur Vorbeugung, für die Akutsituation sowie für die langfristige Verarbeitung von Traumata. Kein Ratgeber wie zuletzt Gottfried Fischer: "Neue Wege aus dem Trauma" (BA 5/03); eher vergleichbar mit dem Überblick von M. Horie (BA 8/97). - Gute Zusammenschau für Interessierte und auch beraterisch/therapeutisch Tätige. (2) (Uwe-F. Obsen)
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