Vererbt sich Arbeitslosigkeit?

Theoretischer Hintergrund: Studien zeigen, Arbeitslosigkeitserfahrungen beeinflussen nicht nur den Betroffenen, sondern auch dessen soziales Umfeld in gravierender Weise. Fragestellung: Untersucht wurde, ob elterliche Arbeitslosigkeit sich auf die Kinder auswirkt; ihr tatsächliches Risiko, arbeitslo...

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Bibliographische Detailangaben
1. VerfasserIn: Berth, Hendrik 1970- (VerfasserIn)
Medienart: Druck Aufsatz
Sprache:Deutsch
Veröffentlicht: 2010
In: Zeitschrift für Psychotraumatologie, Psychotherapiewissenschaft, psychologische Medizin
Jahr: 2010, Band: 8, Heft: 1, Seiten: 69-81
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Beschreibung
Zusammenfassung:Theoretischer Hintergrund: Studien zeigen, Arbeitslosigkeitserfahrungen beeinflussen nicht nur den Betroffenen, sondern auch dessen soziales Umfeld in gravierender Weise. Fragestellung: Untersucht wurde, ob elterliche Arbeitslosigkeit sich auf die Kinder auswirkt; ihr tatsächliches Risiko, arbeitslos zu werden, erhöht. Methode: Anhand der Daten der 22. Welle 2008 der Sächsischen Längsschnittstudie wurden die Angaben zur Arbeitslosigkeit der TeilnehmerInnen mit denen ihrer Eltern in Beziehung gesetzt. Befragte waren 381 ostdeutsche Erwachsene (52,8 % Frauen) im mittleren Alter von 35 Jahren. Ergebnisse: Erlebte Arbeitslosigkeit der Eltern wirkt sich auf die Arbeitslosigkeit der Kinder aus. Das Risiko, arbeitslos zu werden, wird mindestens um den Faktor 1,7 erhöht. Die Arbeitslosigkeit der TeilnehmerInnen wirkt sich weiterhin auf die Einschätzung der Zukunftsaussichten für die eigenen Kinder stark negativ aus. Schlussfolgerungen: Präventionsmaßnahmen für Arbeitslose sollten auch deren Kinder nicht vernachlässigen, da diese über Mechanismen der sozialen Vererbung eine Risikogruppe auf dem Arbeitsmarkt werden könnten.
ISSN:1865-3766