Dokumentation des 8. Berliner Präventionstages: in Würde aufwachsen (Prof. Dr. Klaus Hurrelmann), Stärkung von Erziehungskompetenzen, Frühe Hilfen, Zusammenarbeit von Eltern und Schule, Erziehungspartnerschaften, Koordinierter Kinderschutz
Der 8. Berliner Präventionstag der Landeskommission Berlin gegen Gewalt am 31. Oktober 2007 stand unter dem Motto „ In Würde Aufwachsen “. Den Ausgangspunkt hierfür bildeten im Wesentlichen folgende Überlegungen: Viele Kinder in Berlin haben nicht die Möglichkeit, in Würde aufzuwachsen. Sehr deutlic...
Corporate Authors: | ; |
---|---|
Contributors: | ; |
Format: | Electronic Book |
Language: | German |
Published: |
Berlin
Landeskommission Berlin gegen Gewalt
2008
|
In: |
Berliner Forum Gewaltprävention (35)
Year: 2008 |
Online Access: |
Volltext (Resolving-System) Volltext (Resolving-System) Volltext (kostenfrei) |
Check availability: | HBZ Gateway |
Keywords: |
Summary: | Der 8. Berliner Präventionstag der Landeskommission Berlin gegen Gewalt am 31. Oktober 2007 stand unter dem Motto „ In Würde Aufwachsen “. Den Ausgangspunkt hierfür bildeten im Wesentlichen folgende Überlegungen: Viele Kinder in Berlin haben nicht die Möglichkeit, in Würde aufzuwachsen. Sehr deutlich wird dies an Problemen wie Vernachlässigung, Misshandlung, Missbrauch, Gewalt in der Erziehung, aber auch an solchen wie Delinquenz, Drogenmissbrauch, Schuldistanz und anderen mehr. In erster Linie hängt dies mit den Lebenslagen und Kompetenzen ihrer Herkunftsfamilien zu-sammen. Viele Familien leben unter vergleichsweise schwierigen materiellen Bedingungen, sind bildungsfern, sind mit der Erziehung ihrer Kinder überfordert. Manche dieser Familien können tatsächlich das Kindeswohl nicht sicherstellen, bei anderen erscheint dies fraglich, wie-der andere sind dazu eingeschränkt oder nur unter bestimmten Voraussetzungen in der Lage. Diese Familien brauchen zur Wahrnehmung ihrer Erziehungsaufgabe vielfältige Formen der Unterstützung. Ihre Kompetenzen zur Bewältigung des Alltages müssen ebenso gefördert wer-den wie ihre Erziehungskompetenzen. Auf der anderen Seite müssen diese Familien auch gefor-dert werden und zur Sicherstellung des Kindeswohls bedarf es gegebenenfalls staatlicher Inter-vention bis hin zur Herausnahme von Kindern aus ihren Familien zur Wahrnehmung des Kin-derschutzes. Erziehungsberechtigte sind jedoch nicht die Einzigen, die Aufgaben im Bereich der Erziehung von Kindern wahrnehmen. Solche Aufgaben werden vielmehr auch von Mitarbeiter/innen ande-rer Sozialisationsinstanzen wahrgenommen, die ebenfalls einen Erziehungsauftrag haben: Kita, Schule, Jugendhilfe. Alle diese Institutionen müssen an einer effektiven Gestaltung des Kinder-schutzes mitwirken. Letzteres gilt darüber hinaus auch für das Gesundheitswesen. Die Arbeit mit Familien bzw. Erziehungsberechtigten insgesamt ist sowohl präventiv als auch interventiv zu gestalten. Mitarbeiter/innen von Institutionen müssen qualifiziert sein, um entsprechend ihren Aufträgen mit Familien arbeiten zu können. In diesem Zusammenhang sind deren Kompetenzen zu för-dern. Die Strukturen der Institutionen sind so zu gestalten, dass sowohl die präventive als auch die interventive Arbeit professionell und effektiv durchgeführt werden kann. Darüber hinaus sind Kita und Schule selbst so zu gestalten, dass ein Aufwachsen in Würde für junge Menschen möglich ist. Vor diesem Hintergrund ergaben sich für den Präventionstag folgende Fragestellungen: Wie sehen die Lebensbedingungen von Kindern und ihren Familien aus und wie beeinflus-sen diese die Möglichkeiten von Erziehungsberechtigten, das Wohl ihrer Kinder sicher zu-stellen? Welche Unterstützungssysteme muss der Staat für Familien in prekären Lebenssituationen bereitstellen? Welche Kompetenzen von Familien müssen gefördert werden? Wie ist staatliche Intervention zu gestalten, damit Kindeswohlgefährdungen möglichst früh-zeitig erkannt werden können? Wie ist Prävention zu gestalten, die das Ziel hat, zu verhindern, dass Kinder nicht in Würde aufwachsen können? Welche institutionellen Rahmenbedingungen brauchen Kita, Schule und Jugendhilfe, um Erziehungsberechtigte adäquat zu unterstützen und ggf. angemessen zu intervenieren, wenn dies erforderlich ist? Welche Kompetenzen brauchen die in Erziehungs- und Bildungseinrichtungen Beschäftigten in diesem Zusammenhang? |
---|---|
Physical Description: | 1 Online-Ressource (133 Seiten) |
DOI: | 10.15496/publikation-6967 |