Die Polizei - Herrin des Strafverfahrens?: Eine Analyse des Verhältnisses von Staatsanwaltschaft und Polizei

*Weitere Angaben Inhalt: Das Verhältnis von Staatsanwaltschaft und Polizei ist von besonderer Spannung. Dies galt zur Zeit der Einführung der Staatsanwaltschaft in der Mitte des 19. Jahrhunderts in Preußen in gleicher Weise wie heute. Die Staatsanwaltschaft sollte nach den Vorstellungen des historis...

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Bibliographic Details
Main Author: Schlachetzki, Nikolas (Author)
Format: Print Book
Language:German
Published: Berlin Mensch-und-Buch-Verl. c 2003
In:Year: 2003
Online Access: Inhaltsverzeichnis (Verlag)
Availability in Tübingen:Present in Tübingen.
IFK: J III 308
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Description
Summary:*Weitere Angaben Inhalt: Das Verhältnis von Staatsanwaltschaft und Polizei ist von besonderer Spannung. Dies galt zur Zeit der Einführung der Staatsanwaltschaft in der Mitte des 19. Jahrhunderts in Preußen in gleicher Weise wie heute. Die Staatsanwaltschaft sollte nach den Vorstellungen des historischen Gesetzgebers die Arbeit der Polizei auf die Einhaltung der rechtlichen Vorgaben kontrollieren. Mit der Unterstellung der Polizei unter die Staatsanwaltschaft, als Umsetzung dieser Idee, wurde eine bis heute bestehende Unvereinbarkeit geschaffen: Eine in erster Linie auf eine effektive Aufgabenerfüllung ausgerichtete Polizei ist mit der Staatsanwaltschaft an eine Behörde gebunden, deren vorrangige Bestrebung es sein soll, zu gewährleisten, daß die juristischen Anforderungen bei den Ermittlungen eingehalten werden. Die Problematik erfährt eine Verstärkung dadurch, daß die Zuordnung unter die staatsanwaltschaftliche Führung nur unvollkommen ausgestaltet wurde. Man beließ es bei zwei organisatorisch selbständigen Behörden und akzeptierte eine Doppelrolle der Polizei. Danach ist die Polizei im präventiven Bereich eigenständig und nur bei der Strafverfolgungstätigkeit der Staatsanwaltschaft unterstellt. Beide Aspekte förderten die Entstehung eines polizeilichen Selbstverständnisses, dessen wesentlicher Bestandteil die Bestrebung ist, die Abhängigkeit von der Staatsanwaltschaft abzuschütteln. Die vorliegende Untersuchung geht dabei von der These aus, daß die Polizei mittlerweile im Ermittlungsverfahren faktisch die führende Rolle übernommen hat und wegen der überragenden Bedeutung des Vorverfahrens entscheidend das Strafverfahren insgesamt beeinflußt. Allein das Abweichen von der Rollenverteilung im Ermittlungsverfahren vermag aber nicht das besondere Interesse an dem Problemkreis zu begründen. Dies rechtfertigt erst die Annahme, daß der Einfluß der Polizei auf den Ausgang des Strafverfahrens mit den rechtsstaatlichen Verfahrensanforderungen nicht zu vereinbaren ist. Die vollständige Ausgangsthese dieser Studie lautet daher, daß die Polizei einen bestimmenden Einfluß auf das Ergebnis des Strafverfahrens hat und dies mit den Anforderungen an ein rechtsstaatliches Verfahren nicht korrespondiert. Der Gang der Untersuchung ist durch die Überprüfung dieser (zweigliedrigen) These vorgezeichnet
Physical Description:V, 264 S.
ISBN:3898204723