Summary: | Der Schweizer Lehrer, als Biograf vergessener Schweizer Demokraten bekannt (vgl. "Die Einsamkeit des Staatsgefangenen Micheli du Crest": ID 50/99), hebt mit vorliegender Parallelbiografie einen weiteren Schatz. Im Mittelpunkt steht die Geschichte des Advokaten Franz Desgouttes (1785-1817), der 1817 seinen Schreiber und "mannliebenden" Freund Daniel Hemmeler aus verschmähter Liebe erstochen hat und dafür gerädert wurde. Die Hinrichtung von Desgouttes wurde für den 2. Protagonisten des Buchs, den Hutmacher und Autodidakten Heinrich Hössli (1784-1864), zum Schlüsselerlebnis und Schreibanlass. Seine zweibändige kulturhistorische Untersuchung "Eros: Die Männerliebe der Griechen" (1836/38), die sofort Druckverbot erhielt und Hössli bis an sein Lebensende verfolgte, gilt gemeinhin als Meilenstein in der Theorie- und Forschungsgeschichte der Homosexualität. Meier stellt die Geschichte der beiden Männer in den Kontext der Zeit und illustriert an ihnen die überdauernden Fragen nach persönlicher Integrität, Freiheit des Geistes und Demokratie. - Für ausgebaute Bestände. (3) (Uwe-F. Obsen)
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