Summary: | Die mehr als Tanztherapeutin bekannte Autorin (ID 14/87), die sich aber auch mit der "Weiblichen Homosexualität" auseinander gesetzt hat (ID 14/92), beschreibt hier entlang von Fällen aus ihrer Praxis einen neuen Zugang zur Behandlung der Inzestopfer auf psychoanalytischer Basis. Im Mittelpunkt steht hier nämlich nicht nur der traumatisierte Klient, sondern der Therapeut. Da nach Siegel Übertragung und Gegenübertragung bei Inzestgeschädigten anders verlaufen als bei gewöhnlichen Patienten, stellt sie die Reaktionen des Therapeuten heraus, der wesentlich stärker mit seinen Gefühlen involviert ist und zum Schlüssel für das Verständnis des Verdrängten wird. Aus den Fallgeschichten geht weiterhin hervor, dass der Inzest innerhalb einer Familie oft über Generationen weitergereicht wird. Siegel beschreibt die Stufen des Behandlungsverlaufs und zeigt, wie die eigenen körperlichen Signale helfen, den Spielraum der Therapie zu erweitern. Zum Thema vgl. auch u.a. K. Lison (zuletzt BA 1/95), "Leben nach dem Inzest" (BA 9/93), U. Wirtz (BA 3/90). - Für Fachbestände. (3) (LK/HB: Obsen)
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