Summary: | Die US-Philosophin Sissa spannt einen weiten Bogen in ihrer Beurteilung der Drogensucht aus einer kulturübergreifenden Perspektive. Es treten auf die griechische Philosophen vom Schlage eines Platon, Sokrates oder Epikur, geistigen Rückenwind liefern deren moderne Kollegen Heidegger, Lacan und Foucault, auch Freud mischt mit, und selbst so profane Drogen-User wie Christiane F. oder William Burroughs werden als Kronzeugen bemüht, um die These der Autorin zu untermauern, wonach jeder Drogenkonsument eine praktische Antwort auf das ewig-menschliche und philosphische Problem des Glücks liefere. Sissa macht in ihrem Großessay aber auch klar, dass der "Stoff" die Sehnsucht nach Genuss, Glück und Erlösung nur für Augenblicke erfüllt und der Traum vom sorgenfreien Leben flüchtig ist. Das Kalkül der Risiken aber lehrt, so Sissa, sekundäre Befriedigungen, Sublimierungen schätzen zu lernen, die nicht griffbereit stehen, sondern die man sich erarbeiten müsse. Anspruchsvolles Reflexionsniveau. (3) (Uwe-F. Obsen)
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