Summary: | Unter der Sammelbezeichnung "akzeptierende Drogenarbeit" traten Mitte der 80er Jahre vielfältige Initiativen an, um die Hilfeangebote des Suchtkrankenhilfesystems näher an der Lebenswelt der Betroffenen auszurichten. Darüber hinaus wollten sie die unselige Verquickung von Prohibition, gesundheitlichen und sozialen Problemen des Drogenkonsums und der abstinenzorientierten Suchtkrankenhilfe aufzeigen. Schadensminimierung war das handlungsleitende Konzept, niedrigschwellige Angebote der Prävention, Beratung der medizinischen und psychosozialen Betreuung bildeten seine praktische Umsetzung. Die Pioniere akzeptierender Drogenarbeit traten u. a. ein für Substitutionsbehandlung, Spritzenvergabe, Gesundheitsräume und Originalstoffabgabe. Gegen die pathologisierenden Konzepte der traditionellen Suchtbehandlung setzten sie eine differenzierte Sichtweise von Suchtentstehung, -verlauf und -beendigung, die von einer Akzeptanz unterschiedlicher Lebensstile ausging. Nach mehr als zehnjähriger Praxis ist es an der Zeit, eine selbstkritische Bilanz zu ziehen. Vieles hat sich verändert und vieles muss sich noch ändern, um einen bedürfnisorientierten Umgang mit Konsument(inn)en illegalisierter Drogen zu erreichen. Im vorliegenden Band resümieren namhafte ExpertInnen unterschiedlicher Disziplinen die theoretischen Grundlagen und praktischen Arbeitsschwerpunkte akzeptierender Drogenarbeit. Dabei wird deutlich, daß die Spaltung in abstinenz- bzw. akzeptanzorientierte Angebote sich zunehmend auflöst und einer Orientierung an einem umfassenden Konzept von Gesundheitsförderung weicht
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