Summary: | Wie Identität sonst bildet sich auch sexuelle Identität oft erst über den Verwurf von Alternativen, über Erfahrung und Mut zu sich selbst. Die Hörfunkredakteurin S. Schock läßt ihren 8 Interviewpartnerinnen den vollen Raum, was eine behutsame Entwicklung individueller Lebensbilder und Bilder vom Leben möglich macht. Alle liebten Männer, viele sind Mütter, und ihre Zuneigung zu Frauen, über Jahre oder Jahrzehnte nur untergründig wahrgenommene, vagabundierende Sehnsucht, wurde an biographischen Wendepunkten zu einer Art zielstrebigen Gewißheit. Trotzdem Vorsicht und Ängste, Zögern und Zweifel, Vertrautes hinter sich zu lassen. Gerade diese unspektakuläre Aufrichtigkeit, die Sorgsamkeit im Umgang mit Gefühlen und Verantwortungen gibt ihren Geschichten einringliche Präsenz, bringt sie fühlbar nahe und verhindert Distanz. (2) (Heidrun Küster)
|