Figurationen digitaler Zukünfte – oder: Warum wir eine Medien- und Kommunikationsforschung der Emergenz brauchen

Der Artikel hat das Ziel dazu beizutragen, dass die digitale Zukunft - oder genauer gesagt: verschiedene mögliche digitale Zukünfte - systematischer als bisher in der Forschung zur Refiguration von Gesellschaften einbezogen wird. Eine sozialwissenschaftliche Auseinandersetzung mit digitalen Zukünfte...

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Bibliographische Detailangaben
1. VerfasserIn: Hepp, Andreas (Verfasst von)
Medienart: Elektronisch Aufsatz
Sprache:Deutsch
Veröffentlicht: 2025
In: Berliner Journal für Soziologie
Jahr: 2025, Band: 35, Heft: 1, Seiten: 71-99
Online-Zugang: Volltext (kostenfrei)
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Zusammenfassung:Der Artikel hat das Ziel dazu beizutragen, dass die digitale Zukunft - oder genauer gesagt: verschiedene mögliche digitale Zukünfte - systematischer als bisher in der Forschung zur Refiguration von Gesellschaften einbezogen wird. Eine sozialwissenschaftliche Auseinandersetzung mit digitalen Zukünften sollte dabei Teil einer Medien- und Kommunikationsforschung der Emergenz sein. Um diesen Zusammenhang greifbar zu machen, setzt sich der Artikel in einem ersten Schritt damit auseinander, inwieweit die bisherige Forschung zum globalen Wandel von Gesellschaften mit digitalen Medien und deren Infrastrukturen von einem Fokus auf "Konsequenz" statt "Emergenz" dominiert wurde. Erweitert man aber - wie in einem zweiten Schritt argumentiert wird - den Blick auf Emergenz, ist man unweigerlich mit Fragen der Zukunft konfrontiert, da diese ein grundlegender Aspekt menschlicher Agency überhaupt ist. Dieses Argument führt in einem dritten Schritt zu einer näheren Betrachtung von Figurationen digitaler Zukünfte, die in einem doppelten Sinne begriffen werden: einerseits als soziale Figurationen, in denen digitale Zukünfte hervorgebracht werden, andererseits als die dabei imaginierten Figurationen menschlichen Zusammenlebens in der digitalen Zukunft. Diese konzeptionelle Klärung wird abschließend zur Skizze einer Medien- und Kommunikationsforschung der Emergenz verdichtet.
The aim of this article is to contribute to a more systematic inclusion of digital futures—or, more precisely: various possible digital futures—in research on the refiguration of societies. A social-scientific examination of digital futures should be part of media and communication research on emergence. In order to make this connection tangible, the article examines in a first step how previous research on the global transformations of societies with digital media and their infrastructures has been dominated by a focus on "consequence" rather than "emergence". However, if one broadens the view to emergence—as is argued in a second step—one is inevitably confronted with questions of the future, as it is a fundamental aspect of human agency in general. In a third step, this argument leads to a closer look at figurations of digital futures, which are understood in a twofold sense: on the one hand, as social figurations in which digital futures are produced, and on the other hand, as the figurations of human coexistence in the digital future imagined in the process. This conceptual clarification is finally condensed into a sketch of media and communication research on emergence.
ISSN:1862-2593
DOI:10.1007/s11609-025-00549-4