Neue Studien zu Trennung und Scheidung in Deutschland: eine Aufbereitung für Sachverständige = New studies on separation and divorce in Germany

In den letzten Jahren wurden in Deutschland mehrere neue Trennungs- und Scheidungsstudien durchgeführt, welche auch wichtige Erkenntnisse für Sachverständige im Familienrecht liefern. Es werden zentrale Befunde der folgenden sechs Studien vorgestellt: des Surveys „Aufwachsen in Deutschland: Alltagsw...

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Detalles Bibliográficos
Autores principales: Zimmermann, Janin (Autor) ; Kindler, Heinz 1963- (Autor)
Tipo de documento: Print Artículo
Lenguaje:Alemán
Publicado: 2025
En: Praxis der Rechtspsychologie
Año: 2025, Volumen: 35, Número: 1, Páginas: 50-62
Verificar disponibilidad: HBZ Gateway
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Descripción
Sumario:In den letzten Jahren wurden in Deutschland mehrere neue Trennungs- und Scheidungsstudien durchgeführt, welche auch wichtige Erkenntnisse für Sachverständige im Familienrecht liefern. Es werden zentrale Befunde der folgenden sechs Studien vorgestellt: des Surveys „Aufwachsen in Deutschland: Alltagswelten“ (AID:A), des „Beziehungs- und Familienpanels“ (pairfam; jetzt fortgeführt als FReDA), der Tagebuchstudie „Alltag nach Trennung“, der Studie „Familienmodelle in Deutschland“ (FAMOD), der Studie „Kindeswohl und Umgangsrecht“ und der Interventionsstudie „Kinder im Blick“. Trotz unterschiedlicher Zielsetzungen weisen die Studien Schnittmengen bei der Untersuchung der Verbreitung, Bedingungen und Folgen verschiedener Betreuungsmodelle nach einer Elterntrennung sowie der Analyse von Formen, Hintergründen und möglichen Auswirkungen konflikthafter Trennungsverläufe auf. Ergebnisse der Studien zu Voraussetzungen für die Wahl eines Betreuungsmodells, zu Einflussfaktoren auf das Wohlbefinden und die psychische Gesundheit der Kinder sowie zu konfliktverschärfenden Bedingungen und Interventionsmöglichkeiten werden im Hinblick auf ihre Bedeutung für die Sachverständigentätigkeit in familiengerichtlichen Verfahren diskutiert. Zudem werden weiterhin bestehende Forschungslücken aufgezeigt.
Several new separation and divorce studies providing important findings for psychological experts in family law have recently been conducted in Germany. This article presents key findings from the following six studies: The survey “Growing Up in Germany” (AID:A), the “German Family Panel” (pairfam; now continued as FReDA), the diary study “Daily Life after Separation,” the study “Family Models in Germany” (FAMOD), the study “Child Welfare and Visitation Rights,” and the intervention study “Looking Out for Our Kids.” Despite their different objectives, the studies reveal overlaps in the investigation of the prevalence, conditions, and effects of various child residence arrangements following parental separation as well as the analysis of types, risk factors, and possible consequences of conflictual separation processes. We discuss the results of studies on the prerequisites for choosing a residential arrangement, factors influencing the well-being and mental health of children, and conditions that exacerbate parental conflicts, as well as possible interventions regarding their significance for the work of psychological experts in family law proceedings. In addition, we highlight still-existing gaps in the research.
Notas:Literaturverzeichnis: Seite 61-62
ISSN:0939-9062