Das soziale Anstaltsklima aus Sicht von Menschen in Ersatzfreiheitsstrafen: Ergebnisse einer MQPL+-Klimamessung in zwei deutschen Anstalten = The social climate in prison from the perspective of people who are imprisoned for non-payment of a fine
Dieser Text präsentiert die Ergebnisse aus Untersuchungen zum Sozialen Klima im Gefängnis in zwei deutschen Anstalten. Die Datenerhebung fand im Rahmen des Projektes "What really matters in prison: Exploring the concept of climate and resocialization across borders" statt: die Methode nutz...
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Beteiligte: | |
Medienart: | Druck Aufsatz |
Sprache: | Deutsch |
Veröffentlicht: |
2025
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In: |
Monatsschrift für Kriminologie und Strafrechtsreform
Jahr: 2025, Band: 108, Heft: 1, Seiten: 42-57 |
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Zusammenfassung: | Dieser Text präsentiert die Ergebnisse aus Untersuchungen zum Sozialen Klima im Gefängnis in zwei deutschen Anstalten. Die Datenerhebung fand im Rahmen des Projektes "What really matters in prison: Exploring the concept of climate and resocialization across borders" statt: die Methode nutzt ethnographische Ansätze, es wurden Fragebögen verteilt, Interviews, Fokusgruppen sowie Beobachtungen durchgeführt – sowohl mit gefangenen Menschen als auch mit Bediensteten. Die Ergebnisse zeigen, dass sich die Lebensrealitäten in den beiden untersuchten Anstalten unterscheiden, das spricht für den Einfluss des Sozialen Klimas einer Anstalt auf das Hafterleben der gefangenen Menschen. In beiden Anstalten zeigt sich die Prekarität von Menschen in Ersatzfreiheitsstrafen, die aus belasteten Lebenslagen kommen, die Ankunft in Haft als besonders belastend erleben und häufiger als Menschen in Strafhaft an Suizid denken. Genau wie Menschen in Strafhaft erleben sie keine Resozialisierung, sondern eine Entwurzelung und Schädigung durch die Haft. Die politische Dimension der Ersatzfreiheitsstrafe diskutieren Bedienstete und gefangene Menschen. Die Bediensteten erleben die Arbeit unterschiedlich, die einen betonen, wie viele Ressourcen die Ersatzfreiheitsstrafe binden würde, einige Sozialarbeitende aber empfinden die Arbeit als erfüllend. This paper presents the results of research on the social climate in two German prisons. The data collection was part of the project "What really matters in prison: Exploring the concept of climate and resocialization across borders". During the ethnography-led method, questionnaires were distributed, interviews and focus groups were conducted and observations were made – with both, prisoners and staff. The results show that the realities of life in the two prisons differ. This suggests that the social climate of a prison has a major influence on prisoners’ experience of imprisonment. In both prisons, the precarity of people imprisoned for non-payment of a fine (Ersatzfreiheitsstrafe) is evident: They come from difficult life situations, experience their arrival in prison as particularly stressful and think about suicide more often than other prisoners. They do not experience resocialization, but experience their time in prison as dislocating and harmful. The political dimension of imprisonment for non-payment is discussed by staff and prisoners. Staff have mixed experiences of work with people imprisoned because of not paying a fine, with some emphasizing how many resources this type of imprisonment ties up, while some social workers find the work fulfilling. |
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Beschreibung: | Literaturverzeichnis: Seite 56-57 |
ISSN: | 0026-9301 |