Die Rolle der Staatsanwaltschaft bei bedingten Entlassungen: Befunde, Probleme und Lösungswege = The public prosecutor's pole in the court's parole decision-making : evidence, problems, and possible solutions
Die Raten bedingter Entlassungen aus vollstreckten Freiheitsstrafen bleiben in Österreich, Deutschland und der Schweiz hinter dem spezial- und generalpräventiv Vertretbaren zurück. Eine Sichtung der dazu vorliegenden Forschungsergebnisse macht deutlich, dass in allen drei Ländern, die am justizielle...
Main Author: | |
---|---|
Format: | Print Article |
Language: | German |
Published: |
2025
|
In: |
Neue Kriminalpolitik
Year: 2025, Volume: 37, Issue: 2, Pages: 194-211 |
Journals Online & Print: | |
Check availability: | HBZ Gateway |
Keywords: |
Summary: | Die Raten bedingter Entlassungen aus vollstreckten Freiheitsstrafen bleiben in Österreich, Deutschland und der Schweiz hinter dem spezial- und generalpräventiv Vertretbaren zurück. Eine Sichtung der dazu vorliegenden Forschungsergebnisse macht deutlich, dass in allen drei Ländern, die am justiziellen Entscheidungsverfahren beteiligten Staatsanwaltschaften den Bremshebel fest in der Hand halten. Obwohl sie über die schmalste Informationsgrundlage und die geringste individualprognostische Kompetenz verfügen, üben sie unter allen Verfahrensakteuren den größten Einfluss auf die gerichtliche Entscheidungsfindung aus. Der vorliegende Beitrag stellt die entsprechende empirische Befundlage dar, problematisiert die Rolle und Wirkungsmacht der Staatsanwaltschaft im Entlassungsverfahren, versucht sich an einer ersten rechtstheoretischen Beurteilung der Einbindung der Staatsanwaltschaft ins Entlassungsverfahren und skizziert mögliche Wege zur Eindämmung des enormen Einflussgewichtes dieser Institution. The rates of conditional release in Austria, Germany and Switzerland stay behind what seems possible in terms of special and general deterrence. A survey of the available evidence reveals that in all three countries the public prosecutor is key to understanding the restrictive parole policy. Although he has the least information about the inmate and the least professional competency to predict the prisoner’s recidivism risk, the public prosecutor exerts the greatest impact on the court’s parole decision-making. This article reviews the pertinent state of research, problematizes the role and power of the public prosecution in the judicial decision-making procedure, attempts to provide a first legal assessment of the involvement of the public prosecution in the court’s parole procedure, and outlines possible ways to reduce this institution’s dominant influence. |
---|---|
Item Description: | Literaturverzeichnis: Seite 208-211 |
Physical Description: | Illustration |
ISSN: | 0934-9200 |