Das FORMA-Projekt: ein Lagebericht zur Zwangsverheiratung in Österreich

Die FORMA-Studie liefert eine umfassende Analyse des Phänomens Zwangsverheiratungen in Österreich und untersucht, in welchen Kontexten dem Phänomen bzw. potentiell Betroffenen mehr Aufmerksamkeit gewidmet werden sollte. Im Fokus stehen die (migrations-)rechtlichen, sozialen und persönlichen Herausfo...

Ausführliche Beschreibung

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Bibliographische Detailangaben
1. VerfasserIn: Alemi, Maryam (VerfasserIn)
Beteiligte: Neururer, Claudia ; Beclin, Katharina ; Sax, Helmut 1969- (VerfasserIn) ; Duzdar, Najwa ; Hof, Rebecca
Medienart: Elektronisch Aufsatz
Sprache:Deutsch
Veröffentlicht: 2025
In: SIAK-Journal
Jahr: 2025, Band: 22, Heft: 1, Seiten: 78-93
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Zusammenfassung:Die FORMA-Studie liefert eine umfassende Analyse des Phänomens Zwangsverheiratungen in Österreich und untersucht, in welchen Kontexten dem Phänomen bzw. potentiell Betroffenen mehr Aufmerksamkeit gewidmet werden sollte. Im Fokus stehen die (migrations-)rechtlichen, sozialen und persönlichen Herausforderungen, denen Betroffene gegenüberstehen. Neben der Auswertung des nationalen und internationalen Rechtsrahmens wurden über 300 Entscheidungen des Bundesverwaltungsgerichts analysiert, die Zwangsheirat als Fluchtgrund thematisieren. Einen bedeutenden Teil der Studie stellt die Aktenanalyse von rund 130 Fallakten des Vereins Orient Express dar, die Beratungsfälle von betroffenen Frauen und Mädchen dokumentieren. Aus dieser Aktenanalyse wurden wichtige Erkenntnisse über spezifische Warnsignale und Ursachen von Zwangsverheiratungen abgeleitet. Die Ergebnisse zeigen auf, dass Zwangsverheiratungen häufig mit sozialen und familiären Macht- und Abhängigkeitsverhältnissen verknüpft sind, und verdeutlichen den Bedarf nach effektiveren Schutz- und Präventionsmaßnahmen. Der vorliegende Artikel fasst die wichtigsten Erkenntnisse und daraus abgeleitete Empfehlungen zusammen, die sowohl legistische Maßnahmen als auch die praktische Umsetzung von Opferschutz und Prävention betreffen. Dazu zählen die Sensibilisierung und Schulung von Behörden sowie ein stärkerer Fokus auf multiprofessionelle Ansätze im Schutzsystem.
ISSN:1813-3495
DOI:10.7396/2025_1_G