Varianzen der Verselbstständigung der Polizei per Gesetz: "gefährliche Orte“ im bundesweiten Vergleich = Variances in the independence of the police by law : "danger zones" in a nationwide comparison
In jedem der 16 Landespolizeigesetze in Deutschland findet sich eine Norm, die sogenannte verdachtsunabhängige Identitätskontrollen in ausgewählten Raumausschnitten durch die Polizei ermöglicht. Die Voraussetzungen zur Einrichtung dieser „gefährlichen Orte“ sind rechtlich weitgehend unbestimmt und d...
Autor principal: | |
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Tipo de documento: | Electrónico Artículo |
Lenguaje: | Alemán |
Publicado: |
2020
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En: |
Kriminologisches Journal
Año: 2020, Volumen: 52, Número: 3, Páginas: 191-209 |
Acceso en línea: |
Volltext (kostenfrei) |
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Palabras clave: | |
Parallel Edition: | No electrónico
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Sumario: | In jedem der 16 Landespolizeigesetze in Deutschland findet sich eine Norm, die sogenannte verdachtsunabhängige Identitätskontrollen in ausgewählten Raumausschnitten durch die Polizei ermöglicht. Die Voraussetzungen zur Einrichtung dieser „gefährlichen Orte“ sind rechtlich weitgehend unbestimmt und das Verfahren dazu geschieht in der Regel polizeiintern. Im vorliegenden Aufsatz wird argumentiert, dass durch die im Gesetz verankerte Unbestimmtheit eine Verselbstständigung der Polizei angelegt ist, die länderspezifisch je nach Kräfteverhältnis im zuständigen Staatsapparat und kritischer Intervention seitens Zivilgesellschaft oder Parlament unterschiedlich eingehegt wird und zu einer Varianz an Verfahrenspraxen zu „gefährlichen Orten“ führt. Anhand eines Überblicks aller Polizeigesetze und mittels der exemplarischen Analyse von vier Bundesländern (Hessen, Bremen, Baden-Württemberg, Sachsen) wird die These der Varianzen der Verselbstständigung erläutert. In each of the 16 national police laws in Germany, there is a norm that enables suspicionless identity controls in selected areas by the police. The prerequisites for the establishment of these “danger zones” are to a large extent legally undetermined and the procedure for this usually takes place within the police. The present paper argues that the vagueness of law creates autonomy for the police. Therefore, power relations within the state apparatus and critical interventions from civil society or parliament are decisive for the implementation of the law and the manner in which it is used. This leads to a great variance in procedural practices concerning “danger zones”. On the basis of an overview of all German police laws, this is going to be shown in more detail with reference to four federal states (Hesse, Bremen, Baden-Wuerttemberg, Saxony). |
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Notas: | Literaturverzeichnis: Seite 208-209 Abweichende Seitenzählung zu Originaldokument, Angaben zu Umfang und Literaturverzeichnis analog aus Druckvorlage entnommen |