Kulturtheoretische Perspektiven auf Italienische Organisierte Kriminalität und Schutzgelderpressung: zivilgesellschaftliche und Kriminalpolitische Schlussfolgerungen für Deutschland = Cultural-theoretical perspectives on Italian Organised Crime and racketeering: civil society and criminal policy conclusions for Germany
Die Italienische Organisierte Kriminalität (IOK), mit Fokus auf ‘Ndrangheta und Cosa Nostra, sowie Schutzgelderpressung im Kontext von IOK werden aus kulturtheoretischer Perspektive diskutiert. U. a. werden Wert- und Normvorstellungen der Organisationen, Modi Operandi und Funktionen von Schutzgelder...
1. VerfasserIn: | |
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Medienart: | Elektronisch Aufsatz |
Sprache: | Deutsch |
Veröffentlicht: |
2025
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In: |
Kriminologie - das Online-Journal
Jahr: 2025, Band: 7, Heft: 1, Seiten: [80]-99 |
Online-Zugang: |
Volltext (Verlag) Volltext (kostenfrei) |
Rechteinformation: | CC BY 4.0 |
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Zusammenfassung: | Die Italienische Organisierte Kriminalität (IOK), mit Fokus auf ‘Ndrangheta und Cosa Nostra, sowie Schutzgelderpressung im Kontext von IOK werden aus kulturtheoretischer Perspektive diskutiert. U. a. werden Wert- und Normvorstellungen der Organisationen, Modi Operandi und Funktionen von Schutzgelderpressung sowie gesellschaftlichen Reaktionen auf die Phänomene erörtert. Neben dem Gewinnstreben stellen das Bedürfnis nach gesellschaftlicher Einflussnahme und der Implementierung eigener Wertesysteme auf beanspruchten Territorien ein Wesensmerkmal der IOK dar. Hierbei dient Schutzgelderpressung als bevorzugtes Mittel zur Konsolidierung des Überordnungsverhältnisses der Clans bzw. Familien gegenüber Einzelpersonen oder anderen zivilgesellschaftlichen Gruppen. Auch für Deutschland lassen sich ähnliche Expansionstendenzen feststellen. Ein besonderes Viktimisierungsrisiko tragen italienische bzw. italienischstämmige Gastronomen und Gastronominnen. Die Beziehungen innerhalb der Organisationen sind ebenfalls hierarchisch, allerdings zielen diese gleichzeitig darauf ab, die innere Kohäsion zu stärken. Insbesondere bei der ‘Ndrangheta ist ein fließender Übergang zwischen familiären und organisationalen Strukturen zu beobachten. Abschließend erfolgt eine kulturtheoretische Einordnung der Phänomene sowie die Formulierung von kriminalpolitischen und zivilgesellschaftlichen Schlussfolgerungen für Deutschland. This paper discusses Italian organised crime (IOC) from a cultural-theoretical perspective, focussing on ‘Ndrangheta and Cosa Nostra as well as racketeering in the context of IOC. Among other things, the organisations’ values and norms, the modi operandi and the functions of protection money as well as the societal reactions to the phenomena will be addressed. In addition to the pursuit of profit, the need to exert social influence and implement own value systems on claimed territories are characteristic features of IOC. Extortion of protection money is the preferred instrument to consolidate the clans’ or families’ control over individuals or other social groups. Similar expansion tendencies can be observed in Germany. Italian or Italian-born restaurateurs especially are at risk of victimisation. Relationships within the organisations are also hierarchical, even though they also aim to strengthen internal cohesion. A fluid transition between family and organisational structures can be observed especially within the ‘Ndrangheta. In concluding, the paper presents a cultural-theoretical classification of the phenomena and criminal policies as well as civil society implications for Germany. |
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Beschreibung: | Veröffentlicht am 27.03.2025 Literaturverzeichnis: Seite 96-99 |
ISSN: | 2698-6779 |
DOI: | 10.18716/ojs/krimoj/2025.1.6 |