Feindselige Einstellungsmuster: Querschnittstudie einer repräsentativen Bevölkerungsstichprobe in der Schweiz = Patterns of hostile attitudes : a representative cross-sectional population study in Switzerland

Feindselige Einstellungen gegenüber religiösen und ethnischen Minoritäten sind weit verbreitet. Zieldieser Studie ist es, Einstellungsmuster in der Schweizer Bevölkerung empirisch zu identifizieren und zu prüfen, wie diesemit Kontakthäufigkeit zu Minoritäten zusammenhängen. Grundlage ist ein repräse...

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Main Author: Schnyder, Nina (Author)
Contributors: Wrede, Natalie ; Zick, Andreas 1962- ; Kiefer, Michael 1961- ; Albrecht, Joëlle Ninon
Format: Print Article
Language:German
Published: 2024
In: Praxis der Rechtspsychologie
Year: 2024, Volume: 34, Issue: 2, Pages: 140-158
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Summary:Feindselige Einstellungen gegenüber religiösen und ethnischen Minoritäten sind weit verbreitet. Zieldieser Studie ist es, Einstellungsmuster in der Schweizer Bevölkerung empirisch zu identifizieren und zu prüfen, wie diesemit Kontakthäufigkeit zu Minoritäten zusammenhängen. Grundlage ist ein repräsentativer Survey, der im Jahr 2022 durchgeführt wurde (N = 2 701). Dazu wurden Fragen zu feindseligen Einstellungen gegenüber Jüdinnen und Juden, Musliminnen und Muslimen sowie Schwarzen Menschen gestellt. Befragte mit vergleichbaren Einstellungen wurden mit einer Reihe latenter Klassenanalysen gruppiert. Mittels Bayesian Information Criterion wurde das am besten zu den Daten passende Modell identifiziert. Es fanden sich sechs distinkte Einstellungsgruppen: keine Feindseligkeit, nicht antisemitisch geprägte Kulturangst, antisemitische Feindseligkeit, Fremdenfeindlichkeit, antisemitisch geprägte Kulturangst und unspezifische Feindseligkeit. Mittels multinomialer logistischer Regression konnte gezeigt werden, dass die Kontakthäufigkeit mit der Gruppe nicht antisemitisch geprägte Kulturangst zusammenhängt. Personen mit feindseligen Einstellungen stellen keine homogene Gruppe dar. Antisemitismus und Kulturangst sind bei der Unterscheidung der Gruppen zentral, wobei Antisemitismus ein eigenständiges Phänomen ist.
Hostile attitudes toward religious or ethnic minorities are today prevalent in Europe. This article identifies patterns of hostile attitudes in the Swiss population. Furthermore, we assessed associations between identified patterns and frequency of contact with minority groups. In 2022, a representative survey was conducted to assess hostile attitudes toward Jews, Muslims, and Black individuals. Using a series of latent class analyses, we grouped respondents with comparable hostile attitudes (N = 2 701). Based on the Bayesian information criterion, we identified the best-fitting model describing six distinct attitude groups: no hostility, xenophobia, antisemitic cultural fear, non-antisemitic cultural fear, and unspecific hostility. Multinomial logistic regressions showed an association between frequency of contact and non-antisemitic cultural fear. The results suggest that individuals with hostile attitudes are not a homogeneous group. Antisemitism and cultural fear are central to the distinction between the groups. Antisemitism seems to be an autonomous phenomenon.
Item Description:Literaturverzeichnis: Seite 155-158
Physical Description:Diagramm
ISSN:0939-9062