Forensische Foucaultiade oder Kleine Subjektpsychologie des forensischen Diskurses

Der Autor exzerpiert Foucault. Er stellt Fragen nach der ethischen Selbstautorisierung und -legitimierung der forensisch-psychologischen Wissenschaft. Der Skandal der (forensischen) Psychologie und Psychiatrie beginnt mit jener quasi retroaktiven Illusion, Wahnsinn und Gefährlichkeit seien im Mensch...

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Bibliographic Details
Main Author: Kobbé, Ulrich 1951- (Author)
Format: Print Article
Language:German
Published: 2010
In: Forensische Psychiatrie und Psychotherapie
Year: 2010, Volume: 17, Issue: 2, Pages: 83-120
Online Access: Volltext (kostenfrei)
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Rights Information:CC BY-NC 4.0
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Description
Summary:Der Autor exzerpiert Foucault. Er stellt Fragen nach der ethischen Selbstautorisierung und -legitimierung der forensisch-psychologischen Wissenschaft. Der Skandal der (forensischen) Psychologie und Psychiatrie beginnt mit jener quasi retroaktiven Illusion, Wahnsinn und Gefährlichkeit seien im Menschen ursprünglich angelegt, jedoch bis in die Moderne unentdeckt geblieben. Die Dramaturgie eines normativen Wissenschaftsverständnisses verwechselt nicht nur Ursache (Kausalität) und determinierende Gesetzmäßigkeiten, sondern erschafft die monströse Gestalt des infamen Täters, des intimen Delinquenten. Die Kritik gilt dem Mainstream einer Wissenschaft, die sich mathematisch-statistischem Design verschrieben, Objektivität zum Fetisch und das Fading des Subjekts zum Programm gemacht hat. Der Versuch eines konzessionslosen Blicks auf die forensisch-psychologische Wissenschaft konfrontiert mit dem "leeren" Ort einer - unerreichbaren - ethischen Wahrheit jenseits der Illusionen. Er fordert eine ethische Selbstbegründung forensischer Subjektwissenschaft und leitet auf Diskurse der Selbstbefragung und Selbstkritik über.
Item Description:Literaturverzeichnis: Seite 113-120
Physical Description:Illustrationen
ISSN:0945-2540
DOI:10.15496/publikation-98719