Rechtsextremistische Propaganda in Social Media: die kind- und jugendaffine Tiktok-App im Fokus

Der weltweite Aufschwung extremistischer Bewegungen und Gruppierungen, die sich die neuen Möglichkeiten in der digitalen Welt zu einer Verbreitung ihrer Botschaften und Ansprache der anvisierten Zielgruppen aktiv zu Nutze machen, hat der öffentlichen Diskussion und wissenschaftlichen Analyse von Pro...

Ausführliche Beschreibung

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Bibliographische Detailangaben
1. VerfasserIn: Franke, Lara (VerfasserIn)
Beteiligte: Hajok, Daniel 1970-
Medienart: Druck Aufsatz
Sprache:Deutsch
Veröffentlicht: 2024
In: Zeitschrift für Jugendkriminalrecht und Jugendhilfe
Jahr: 2024, Band: 35, Heft: 2, Seiten: 131-137
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Beschreibung
Zusammenfassung:Der weltweite Aufschwung extremistischer Bewegungen und Gruppierungen, die sich die neuen Möglichkeiten in der digitalen Welt zu einer Verbreitung ihrer Botschaften und Ansprache der anvisierten Zielgruppen aktiv zu Nutze machen, hat der öffentlichen Diskussion und wissenschaftlichen Analyse von Propaganda eine neue Bedeutung verschafft. Im Kontext der beobachteten extremistischen Tendenzen in der deutschen Gesellschaft wird ihnen nicht erst seit heute auch hierzulande eine entscheidende Rolle beigemessen. Die gezielte Ansprache junger Menschen, die einerseits an den aktuellen großen Themen unserer Zeit durchaus interessiert sind, andererseits eigene Zugänge im Netz zur Information und Orientierung etabliert haben, wird im gesetzlichen und erzieherischen Kinder- und Jugendmedienschutz im Hinblick auf ein mögliches Potenzial zu einer negativen Beeinflussung im Sinne einer Beeinträchtigung oder Gefährdung der Entwicklung und Erziehung zu einer gemeinschaftsfähigen und eigenverantwortlichen Persönlichkeit genau beobachtet. Zentraler Hintergrund sind zum einen die weitgehend unbefangenen und (im Leben junger Menschen) immer früheren Zugänge zu Social Media Angeboten, in denen die nutzergenerierten Inhalte personalisiert und damit immer ‚passgenauer‘ auf die jungen Nutzer*innen (und ihre algorithmisch bestimmten Interessen) treffen. Zum anderen entwickeln die Adressat*innen gerade erst ein moralisches Urteilsvermögen, ordnen medial vermittelte Botschaften in ihr persönliches Menschen- und Weltbild ein und wachsen zu einem Mitglied der Gesellschaft heran, das sich mit den grundgesetzlich verankerten Werten und Normen und der politischen Ordnung auseinandersetzt, eigene Standpunkte erarbeitet und idealerweise nicht nur seine (soziale) Umwelt aktiv mitgestaltet, sondern auch die Möglichkeiten der politischen Partizipation wahrnimmt. Die gezielte Propaganda der neuen Rechten auf den kind- und jugendaffinen Social Media Plattformen ist hier ein reales Risiko. Es ist deswegen von großer Bedeutung, die aktuellen Geschehnisse auf den Plattformen zu verstehen, um in der Gesellschaft insgesamt und insbesondere in den Feldern von Erziehung und Bildung angemessen darauf reagieren zu können.
Beschreibung:Literaturverzeichnis: Seite 136-137
ISSN:1612-1864