Niemand hat die Absicht die Seenotrettung zu kriminalisieren…: einige Überlegungen zum „Rückführungsverbesserungsgesetz“ und seinen Folgen

Im Oktober 2023 hat das Bundesministerium für Inneres und Heimat einen Entwurf für ein „Rückführungsverbesserungsgesetz“ vorgelegt und diesen im November 2023 durch eine den Abgeordneten der Koalitionsfraktionen zur Verfügung gestellte Formulierungshilfe ergänzt. Letztere sah unter anderem eine Ausw...

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Authors: Epik, Aziz (Author) ; Schatz, Valentin J. (Author)
Format: Print Article
Language:German
Published: 2024
In: Neue Kriminalpolitik
Year: 2024, Volume: 36, Issue: 1, Pages: 83-103
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Summary:Im Oktober 2023 hat das Bundesministerium für Inneres und Heimat einen Entwurf für ein „Rückführungsverbesserungsgesetz“ vorgelegt und diesen im November 2023 durch eine den Abgeordneten der Koalitionsfraktionen zur Verfügung gestellte Formulierungshilfe ergänzt. Letztere sah unter anderem eine Ausweitung der Strafbarkeit für das Einschleusen von Ausländern in einen EU- oder Schengen-Staat vor, die zur Folge gehabt hätte, dass auch eine altruistisch motivierte Hilfeleistung zur unerlaubten Einreise in einen EU- oder Schengen-Staat künftig unter Strafe stände. Dieser Beitrag beleuchtet die ursprünglich geplante Änderung des § 96 AufenthG aus strafrechtlicher Perspektive unter Berücksichtigung des völkerrechtlichen Rechtsrahmens und ordnet sie rechtspolitisch ein. Eingegangen wird abschließend auf die jüngsten Entwicklungen.
In October 2023, the Federal Ministry of the Interior presented a draft bill for a “Repatriation Improvement Act”, which was supplemented in November 2023 by a drafting aid provided to the members of the governing coalition in the German parliament. Among other things, the latter provided for an extension of the criminal liability for smuggling foreigners into an EU or Schengen state, so that the altruistically motivated facilitation of unauthorized entry into an EU or Schengen state would also have been punishable. This article examines the initially planned amendment to Section 96 of the Residence Act from a criminal law perspective, taking into account the framework of international law, and provides a legal policy assessment of the proposed legislation. It also addresses recent developments.
Item Description:Literaturverzeichnis: Seite 101-102
ISSN:0934-9200