Berufsethische Herausforderungen der Polizeiarbeit: "Moral haben wir schon! Wozu noch Ethik?"

Organisationen sind Horte von Moral. Das gilt besonders für die Polizei, die als Verwalterin des staatlichen Gewaltmonopols an einer besonders sensiblen Schnittstelle zwischen Staat und Gesellschaft arbeitet. Die moralische Sensibilität und die moralischen Ansprüche, die an die Arbeit der Polizei vo...

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Bibliographic Details
Main Author: Schiewek, Werner 1959- (Author)
Format: Electronic Article
Language:German
Published: 2008
In: SIAK-Journal
Year: 2008, Volume: 5, Issue: 3, Pages: 12-23
Online Access: Volltext (kostenfrei)
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Description
Summary:Organisationen sind Horte von Moral. Das gilt besonders für die Polizei, die als Verwalterin des staatlichen Gewaltmonopols an einer besonders sensiblen Schnittstelle zwischen Staat und Gesellschaft arbeitet. Die moralische Sensibilität und die moralischen Ansprüche, die an die Arbeit der Polizei von Seiten der Gesellschaft, aber auch in der Polizei selbst von ihren Angehörigen formuliert werden, wachsen rapide. Der vorliegende Beitrag formuliert die These, dass dieser wachsende Moralbedarf unausweichlich zu Problemlagen führt, die mithilfe der herkömmlichen moralischen Instanzen in der Polizei (Recht, Tugend und Profession) nur noch unzureichend gelöst werden können. Demgegenüber wird die Entwicklung ethischer Kompetenz zu einem erfolgskritischen Faktor zur Erzeugung und Erhaltung von Moral in Organisationen im Allgemeinen und in der Polizei im Besonderen. Die Leistung ethischer Kompetenz wird darin gesehen, unter dem Blickwinkel ausgewählter moralischer Dimensionen (Wahrheit, Versprechen, Gerechtigkeit), die für die moralische Qualität jeder Art von Kooperation von entscheidender Bedeutung sind, moralische Konfliktlagen erkennen, benennen und über diese begründet entscheiden zu können.
Physical Description:Diagramme
ISSN:1813-3495
DOI:10.7396/2008_3_B