Die Zuwanderung aus Westafrika: Ansturm auf Europa?

Die Immigration aus dem afrikanischen Kontinent, insbesondere aus Westafrika in die EU, ist in den vergangenen Jahren deutlich angestiegen. Dieser Anstieg wird jedoch, fern seines tatsächlichen Ausmaßes, durch die mediale Berichterstattung und Interpretation einzelner politischer Parteien in den EU-...

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Bibliographic Details
Main Author: Grubmüller, Verena 1983- (Author)
Format: Electronic Article
Language:German
Published: 2009
In: SIAK-Journal
Year: 2009, Volume: 6, Issue: 2, Pages: 53-61
Online Access: Volltext (kostenfrei)
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Description
Summary:Die Immigration aus dem afrikanischen Kontinent, insbesondere aus Westafrika in die EU, ist in den vergangenen Jahren deutlich angestiegen. Dieser Anstieg wird jedoch, fern seines tatsächlichen Ausmaßes, durch die mediale Berichterstattung und Interpretation einzelner politischer Parteien in den EU-Mitgliedstaaten als "Invasion der Armen" gedeutet, die sich in Massen, meist auf dem waghalsigen Seeweg, in Richtung Europa aufmachen, um dort Zuflucht zu finden. Diese verzerrte Berichterstattung führt einerseits zu Angst und Ablehnung in den Bevölkerungen der EU-Staaten, andererseits versperrt sie den Blick auf wichtige Tatsachen über das reale Ausmaß, die Beschaffenheit und die Motive solcher Migrationsströme aus dem westlichen Afrika. Auch die wissenschaftliche Auseinandersetzung mit dem Thema "westafrikanische Immigration" ist häufig vom "Zeitgeist" geprägt und vermag es oftmals nicht, diese Faktoren entsprechend zu deuten. Ebenso in der europäischen Migrationspolitik hat sich die umfassende Auseinandersetzung mit diesen Faktoren noch nicht verankert. Es wird zwar bereits für ein Migrationskonzept plädiert, das verglichen mit anderen gleichfalls betroffenen Regionen sehr progressiv auffällt, insbesondere durch seine ganzheitliche Perspektive und den damit einhergehenden bemerkenswerten Schwerpunkt auf der präventiven Komponente. Allerdings mangelt es bisher an einer effektiven Umsetzung, welche, soweit es den Vertrag von Lissabon betrifft, wohl auch in naher Zukunft nicht stärker forciert werden wird. Daraus resultieren Konsequenzen, die sich insbesondere auf einer menschenrechtlichen Ebene niederschlagen.
Physical Description:Diagramme
ISSN:1813-3495
DOI:10.7396/2009_2_F