Die militärische Organisation der k. k. Gendarmerie von 1849 bis 1918

Die Gendarmerie bestand in Österreich 156 Jahre - vom 8. Juni 1849 bis zum 30. Juni 2005. Damit verfügte man über einen Wachkörper, dessen Wurzeln nach Frankreich reichen und von dort aus zu einem weltweiten Modell für die Aufrechterhaltung von Sicherheit und Ordnung wurde. Mit diesem Beitrag soll e...

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Bibliographic Details
Main Author: Gebhardt, Helmut (Author)
Format: Electronic Article
Language:German
Published: 2014
In: SIAK-Journal
Year: 2014, Volume: 11, Issue: 3, Pages: 76-86
Online Access: Volltext (kostenfrei)
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Summary:Die Gendarmerie bestand in Österreich 156 Jahre - vom 8. Juni 1849 bis zum 30. Juni 2005. Damit verfügte man über einen Wachkörper, dessen Wurzeln nach Frankreich reichen und von dort aus zu einem weltweiten Modell für die Aufrechterhaltung von Sicherheit und Ordnung wurde. Mit diesem Beitrag soll ein Blick auf die erste große Epoche der österreichischen Gendarmeriegeschichte geworfen werden, als die k. k. (kaiserlich-königliche) Gendarmerie noch ein Bestandteil der Armee und deshalb großteils den militärischen Regeln unterworfen war. Dabei zeigt sich, dass die nach der Bauernbefreiung des Revolutionsjahres 1848 eingeführte Gendarmerie zunächst im ländlichen Raum ein sicherheitspolitisches Vakuum füllte, schon bald aber auch zu einem Instrument des absolutistischen Kaiserreichs wurde. Nach der schrittweisen Demokratisierung und Umgestaltung des Habsburgerreiches in die Doppelmonarchie Österreich-Ungarn in den Sechzigerjahren des 19. Jahrhunderts gab es deshalb gravierende Umbrüche. Die Gendarmerie war nur mehr für die österreichische Reichshälfte zuständig und musste sich massive Reduktionen gefallen lassen. Außerdem verlangten viele Politiker die weitgehende Eliminierung des militärischen Einflusses und damit die Umwandlung in einen Zivilwachkörper. Letztlich fand sich dafür keine parlamentarische Mehrheit. Trotzdem erfolgte zunächst eine Zurückdrängung des militärischen Charakters. Dieser Weg wurde allerdings um die Jahrhundertwende teilweise wieder verlassen, und so war es möglich, dass die Gendarmerie auch im Kriegsfall eingesetzt werden konnte, was dann im Ersten Weltkrieg von großer Bedeutung wurde. Kurz nach Errichtung der Republik im Jahre 1918 entschieden sich die österreichischen Politiker dann doch für die Herauslösung aus dem Verband des Heeres und damit für ein Abgehen vom internationalen Modell der Gendarmerieorganisation.
ISSN:1813-3495
DOI:10.7396/2014_3_G