Das Entstehen und Bewältigen von Gefahrensituationen

Die psychologischen Grundlagen der Survivability, der Fähigkeit, Gefahren rechtzeitig zu bemerken und zu bewältigen, werden vorgestellt. Dazu ist bezüglich zwischenmenschlicher Situationen ein "Mentales Judo" notwendig, das aus vier Stufen besteht, je nach dem Stadium der Gefahr. Einem Ang...

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Main Author: Füllgrabe, Uwe (Author)
Format: Electronic Article
Language:German
Published: 2016
In: SIAK-Journal
Year: 2016, Volume: 13, Issue: 3, Pages: 53-65
Online Access: Volltext (kostenfrei)
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Description
Summary:Die psychologischen Grundlagen der Survivability, der Fähigkeit, Gefahren rechtzeitig zu bemerken und zu bewältigen, werden vorgestellt. Dazu ist bezüglich zwischenmenschlicher Situationen ein "Mentales Judo" notwendig, das aus vier Stufen besteht, je nach dem Stadium der Gefahr. Einem Angriff kann man durch Eigensicherung vorbeugen: Da vorwiegend derjenige angegriffen wird, der als schwach oder unaufmerksam angesehen wird, muss man sprachliche und nichtsprachliche Signale der Selbstsicherheit ausstrahlen. Man braucht auch einen Gefahrenradar, d.h. mit gelassener Wachsamkeit genau seine Umgebung und andere Personen betrachten und auf Veränderungen ihres Verhaltes achten. Man muss reaktionsbereit sein und dann mit Entschlossenheit handeln. Für eine Krise ist eine Stressimpfung notwendig, d.h. eine vorherige mentale Vorbereitung auf eine solche Situation und das Abrufen automatisierter Verhaltensweisen. Selbst bei schweren Verletzungen und in lebensbedrohlichen Situationen hat man durch das Aktivieren des psychologischen Immunsystems große Überlebenschancen, z.B. durch das Denken an Bezugspersonen, Ärger über den Täter. Nach einem Ereignis ist eine mentale Nachbereitung wichtig. Da sich die Denkweisen und Verhaltensweisen von Menschen in bestimmten Stadtteilen (z.B. Ghettos) oder Ländern von denen der Mittelschicht unterscheiden können, muss man "streetwise" sein, d.h. deren Psychologie kennen. In Katastrophensituationen (z.B. Schiffskatastrophen) ist es notwendig, Angst und Verzweiflung zu vermeiden. Dazu ist eine straffe, sachorientierte Führung notwendig.
ISSN:1813-3495
DOI:10.7396/2016_3_E