"Islamophobie" – eine unwissenschaftliche Kategorie: eine kritische Analyse zu inhaltlicher Diffusität und mangelnder Trennschärfe

Auch in westlichen Gesellschaften existieren unterschiedliche Formen von Feindschaft gegen Muslime. Doch wie sollen diese in einem einheitlichen Konzept erfasst werden? Als Bezeichnung dafür kursiert "Islamophobie". Doch die genaue Analyse des Begriffs veranschaulicht, dass er weder inhalt...

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Bibliographic Details
Main Author: Pfahl-Traughber, Armin (Author)
Format: Electronic Article
Language:German
Published: 2021
In: SIAK-Journal
Year: 2021, Volume: 18, Issue: 3, Pages: 4-15
Online Access: Volltext (kostenfrei)
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Summary:Auch in westlichen Gesellschaften existieren unterschiedliche Formen von Feindschaft gegen Muslime. Doch wie sollen diese in einem einheitlichen Konzept erfasst werden? Als Bezeichnung dafür kursiert "Islamophobie". Doch die genaue Analyse des Begriffs veranschaulicht, dass er weder inhaltlich systematisch entwickelt noch trennscharf ist. Eine Differenzierung von menschenrechtlicher "Islamkritik" und hetzerischer "Muslimenfeindlichkeit" wird so kaum möglich. Darüber hinaus dient die Bezeichnung "Islamophobie" auch dazu, Einwände etwa zu Frauendiskriminierung, Homosexuellenhass oder Judenfeindschaft unter Muslimen zu diskreditieren. Insofern liefert die Bezeichnung wenig Erkenntnisgewinn, dient aber zur Instrumentalisierung als "Kampfbegriff". Demgegenüber erweist sich als einfacheres und trennschärferes Konzept "Muslimenfeindlichkeit" als Sammelbegriff, wird damit doch die Feindschaft gegen Muslime als Muslime klarer erfasst. Kritik aus menschenrechtlicher Perspektive lässt sich damit nicht polemisch unter Rassismusverdacht stellen.
ISSN:1813-3495
DOI:10.7396/2021_3_A