Die Verstrickungen der Kriminalpolizei in die NS-Euthanasie

Schloss Hartheim, das sich in der Nähe von Linz in Oberösterreich befindet, war von 1940 bis 1944 eine von sechs Euthanasieanstalten im Deutschen Reich. Im Rahmen der "Aktion T4" wurden von Mai 1940 bis August 1941 Menschen mit Behinderung und psychischen Erkrankungen ermordet. Nach dem St...

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Main Author: Loistl, Simone (Author)
Format: Electronic Article
Language:German
Published: 2021
In: SIAK-Journal
Year: 2021, Volume: 18, Issue: 4, Pages: 4-16
Online Access: Volltext (kostenfrei)
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Description
Summary:Schloss Hartheim, das sich in der Nähe von Linz in Oberösterreich befindet, war von 1940 bis 1944 eine von sechs Euthanasieanstalten im Deutschen Reich. Im Rahmen der "Aktion T4" wurden von Mai 1940 bis August 1941 Menschen mit Behinderung und psychischen Erkrankungen ermordet. Nach dem Stopp der "Aktion" wurde der Betrieb in der "Landesanstalt Hartheim" nicht eingestellt, sondern es wurden bis in den Spätherbst 1944 Häftlinge aus den Konzentrationslagern Mauthausen, Gusen, Dachau und Ravensbrück ("Sonderbehandlung 14f13") sowie Zwangsarbeiterinnen und Zwangsarbeiter ermordet. In Hartheim sind in diesem Zeitraum insgesamt 30.000 Menschen in einer Gaskammer getötet worden. Auf den ersten Blick würde man die Verantwortung und Organisation für die NS-Euthanasie wohl im ärztlichen Bereich verorten, dass jedoch die Polizei - insbesondere die Kriminalpolizei - in allen Phasen eine entscheidende Rolle gespielt hat, erschließt sich erst nach genauerer Betrachtung. Wie vielfältig die Verstrickungen der Kriminalpolizei waren, soll der vorliegende Beitrag anhand einer Zusammenführung des aktuellen Forschungsstandes zur Kriminalpolizei in Verbindung mit der Geschichte der Tötungsanstalt Hartheim bzw. der Ermordung von Menschen, die in psychiatrischen Anstalten untergebracht waren, umreißen.
Physical Description:Illustrationen
ISSN:1813-3495
DOI:10.7396/2021_4_A