Handel und Konsum von illegalisierten Drogen in "urbanen Dörfern"

Fortlaufender Drogenhandel und -konsum in Quartieren westdeutscher Großstädte lässt vielfältige Aushandlungsprozesse vermuten. Doch wie genau bildet sich dort, im direkten, alltäglichen Lebensumfeld und in der Nachbarschaft, jeweils dieser Handel und Konsum sozial-räumlich ab? Wie geht er vonstatten...

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Bibliographic Details
Main Author: Howe, Christiane (Author)
Format: Electronic Article
Language:German
Published: 2022
In: SIAK-Journal
Year: 2022, Volume: 19, Issue: 1, Pages: 44-54
Online Access: Volltext (kostenfrei)
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Description
Summary:Fortlaufender Drogenhandel und -konsum in Quartieren westdeutscher Großstädte lässt vielfältige Aushandlungsprozesse vermuten. Doch wie genau bildet sich dort, im direkten, alltäglichen Lebensumfeld und in der Nachbarschaft, jeweils dieser Handel und Konsum sozial-räumlich ab? Wie geht er vonstatten und wie manifestieren sich darin Ordnungen? Solch räumlich strukturierte Ordnungen, so der Ausgangspunkt, machen sich nicht allein materiell im und am konkreten Ort fest, sondern werden durch die sozialen Praktiken aller Beteiligten hergestellt. So ist davon auszugehen, dass in jedem Quartier Bewohnerinnen und Bewohner vor Ort lernen, sie so zunehmend ein lokales Wissen erwerben und damit Relevantes von Nicht-Relevantem unterscheiden können. Insgesamt werden die Quartiere von Bewohnerschaft und Nutzenden je nach Perspektive, Erfahrungen, sozialer Verankerung im Quartier, Handlungsmöglichkeiten etc. unterschiedlich wahrgenommen, Probleme werden unterschiedlich benannt und verschieden eingeschätzt. Herauskristallisiert hat sich im Zuge einer qualitativ-ethnografischen Forschung im Rahmen eines deutschen BMBF-Projektes, dass neben Ordnungswidrigkeiten, insbesondere rund um (Sperr-)Müll und Ruhestörungen, geringfügige Diebstähle und vor allem der vor der Haustür stattfindende Drogenhandel/-konsum, insbesondere von Cannabis sowie in geringerem Maße von Kokain, Bestandteil der quartiersspezifischen Debatten sind. Im Nachfolgenden wird nun ein Quartier exemplarisch mit letzterem Fokus beschrieben und analysiert: seine Verfasstheit, Entwicklung zum "hot spot", Ablauf und Struktur des Drogenhandels und -konsums und dem Umgang, insbesondere seitens der Polizei, damit. Beschreibung und Analyse stellen abschließend die Grundlage, um neben den aufgeworfenen Fragen auch jene nach den Konsequenzen beantworten zu können.
ISSN:1813-3495
DOI:10.7396/2022_1_D