Herausforderungen und Hindernisse einer evidenzbasierten Kriminalpolitik

Der Koalitionsvertrag vom 19.3.2018 beeindruckt mit einer klaren Aussage zur Kriminalpolitik: „Wir treten für eine evidenzbasierte Kriminalpolitik ein. Wir wollen, dass kriminologische Evidenzen sowohl bei der Erarbeitung von Gesetzentwürfen als auch bei deren Evaluation berücksichtigt werden.“1 So...

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Bibliographic Details
Main Author: Meier, Bernd-Dieter 1955- (Author)
Format: Electronic Article
Language:German
Published: 2020
In: KriPoZ
Year: 2020, Volume: 5, Issue: 1, Pages: 1-7
Online Access: Volltext (Publisher)
Volltext (kostenfrei)
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Rights Information:InC 1.0
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Description
Summary:Der Koalitionsvertrag vom 19.3.2018 beeindruckt mit einer klaren Aussage zur Kriminalpolitik: „Wir treten für eine evidenzbasierte Kriminalpolitik ein. Wir wollen, dass kriminologische Evidenzen sowohl bei der Erarbeitung von Gesetzentwürfen als auch bei deren Evaluation berücksichtigt werden.“1 So klar und sympathisch die Aussage auf den ersten Blick erscheint, so sehr mag sich das Bild doch beim genaueren Hinsehen verunklaren: Was genau muss man sich unter einer „evidenzbasierten Kriminalpolitik“ vorstellen? Was ergibt sich aus der Selbstverpflichtung der Koalitionsparteien auf eine evidenzbasierte Kriminalpolitik für die Rolle der Kriminologie bei der Erarbeitung von Gesetzentwürfen und deren Evaluation? Diesen und weiteren Fragen zum Verhältnis von Kriminologie und Kriminalpolitik soll im Folgenden genauer nachgegangen werden.
The coalition agreement of 19.3.2018 impresses with a clear statement on criminal policy: "We advocate an evidence-based criminal policy. We want criminological evidence to be taken into account both when drafting bills and when evaluating them". As clear and sympathetic as the statement may appear at first glance, the picture may become blurred on closer inspection: What exactly is an "evidence-based crime policy"? What results from the coalition parties' self -commitment to an evidence-based criminal policy for the role of criminology in the drafting of bills and their evaluation? These and other questions on the relationship between criminology and crime policy will be examined in more detail in the following.
ISSN:2509-6826
DOI:10.15496/publikation-82866