Häusliche Gewalt vor und während der COVID-19-Pandemie: ein Vergleich von zwei bevölkerungsrepräsentativen Befragungen

Die COVID-19-Pandemie hat weltweit erhebliche gesundheitliche, aber auch gesellschaftliche Veränderungen hervorgerufen. Um die Ausbreitung des Virus einzudämmen, wurden ab März 2020 in Deutschland weitreichende Infektionsschutzmaßnahmen angeordnet (zum Beispiel Kontaktbeschränkungen, Homeoffice, Sch...

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Bibliographic Details
Authors: Kliem, Sören (Author) ; Baier, Dirk 1976- (Author) ; Kröger, Christoph 1970- (Author)
Format: Electronic Article
Language:German
Published: 2021
In: Deutsches Ärzteblatt
Year: 2021, Volume: 118, Issue: 8, Pages: 483-484
Online Access: Presumably Free Access
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Description
Summary:Die COVID-19-Pandemie hat weltweit erhebliche gesundheitliche, aber auch gesellschaftliche Veränderungen hervorgerufen. Um die Ausbreitung des Virus einzudämmen, wurden ab März 2020 in Deutschland weitreichende Infektionsschutzmaßnahmen angeordnet (zum Beispiel Kontaktbeschränkungen, Homeoffice, Schulschließungen). Obgleich diese Maßnahmen entscheidend dazu beitragen, der Ausbreitung der Krankheit sowie einer Überlastung des Gesundheitssystems vorzubeugen (1), können sie auch tief greifende Auswirkungen auf das soziale Miteinander haben. So wurde unter anderem erwartet, dass aufgrund der pandemiebedingten Kontakteinschränkungen ein Anstieg häuslicher Gewalt erfolgen würde. Hellfeldanalysen (zum Beispiel die polizeiliche Kriminalstatistik), die derzeit bei der Untersuchung des Zusammenhangs zwischen COVID-19-Pandemie und häuslicher Gewalt dominieren, erfassen nur den Anteil der häuslichen Gewalt, welcher der Polizei oder Beratungsstellen gemeldet wird. Ein vollständigeres Bild kann durch repräsentative Befragung der Gesamtbevölkerung nach eigener Täter- beziehungsweise Opferschaft erreicht werden (Dunkelfeldbefragung). Solche Befragungen weisen zudem den Vorteil auf, dass sie nicht von möglichen Veränderungen der Anzeigebereitschaft beziehungsweise einer Zunahme der sozialen Kontrolle durch eine präsentere Nachbarschaft beeinflusst werden. Ziel der vorliegenden Arbeit ist es daher, anhand von zwei bundesweiten bevölkerungsrepräsentativen Dunkelfeldbefragungen aus den Jahren 2016 und 2021 die Folgen der im Zeitraum von März 2020 bis März 2021 durchgeführten Infektionsschutzmaßnahmen auf die Prävalenz häuslicher Gewalt einzuschätzen.
Item Description:Literaturverzeichnis: Seite 484
Gesehen am 07.03.2023
Physical Description:Illustrationen
ISSN:2199-7292
DOI:10.3238/arztebl.m2021.0267xH