Rassistische Gewalt als Erfahrung der Markierung und Unsichtbarmachung = Racist hate crimes as experiencing the marking of otherness and pushing into invisibility

Gewalt ist konstitutiver Bestandteil von Rechtsextremismus. Ein umfassendes Verständnis rechter und rassistischer Gewalt erfordert die Perspektive von Betroffenen auf das Gewaltgeschehen. Dieser Beitrag zielt auf das Verständnis der zentralen Erlebensdimensionen rassistischer Gewalt sowie der Umgang...

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Bibliographic Details
Main Author: Köbberling, Gesa (Author)
Format: Electronic Article
Language:German
Published: 2022
In: ZRex
Year: 2022, Volume: 2, Issue: 2, Pages: 268-286
Online Access: Volltext (kostenfrei)
Rights Information:CC BY 4.0
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Summary:Gewalt ist konstitutiver Bestandteil von Rechtsextremismus. Ein umfassendes Verständnis rechter und rassistischer Gewalt erfordert die Perspektive von Betroffenen auf das Gewaltgeschehen. Dieser Beitrag zielt auf das Verständnis der zentralen Erlebensdimensionen rassistischer Gewalt sowie der Umgangsstrategien von Betroffenen mit der erlebten Gewalt. Es werden zwei qualitative Interviews mit Betroffener rassistischer Gewalt analysiert. Es wird gezeigt, dass die Erfahrung der gewaltvollen Markierung sowie Prozesse der Unsichtbarmachung der Betroffenen und ihrer Gewalterfahrung als wesentliche Dimension rassistischer Gewalt beschrieben werden kann. Entsprechend können Kämpfe Betroffener um selbstbestimmte Sichtbarkeit als wesentlicher Teil der Bewältigung der Gewalt verstanden werden. Mit diesen Befunden kann auf den Forschungsstand der englischsprachigen Forschung zum Erleben von hate crimes aufgebaut werden. Es werden Anschlüsse zur Rassismusforschung hergestellt, in der die Unterdrückung von Wissen über Rassismus als epistemische Gewalt gefasst wird.
Violence is a constitutive component of right-wing extremism. A comprehensive understanding of right-wing and racist violence requires the perspective of those affected by the violence. This article aims at understanding the central dimensions of racist violence as well as the strategies of victims to deal with the violence they experience. Two qualitative interviews with victims of racist violence are analyzed. It will be shown that the experience of violent marking as well as processes of invisibilization of those affected and their experience of violence can be described as an essential dimension of racist violence. Accordingly, struggles of affected persons for self-determined visibility can be understood as an essential part of coping with violence. With these findings, it is possible to build on the state of art in English-language research on the experience of hate crimes. Connections to racism research are made, in which the suppression of knowledge about racism is understood as epistemic violence.
Item Description:Literaturverzeichnis: Seite 285-286
ISSN:2701-9632
DOI:10.3224/zrex.v2i2.06
Access:Open Access