Trauma und Sucht: Bindungskatastrophen und Drogenabhängigkeit von Frauen

Über die Folgen traumatischer Erfahrung, unsicherer Bindung und Sucht gibt es bislang wenige empirische Studien. Aus der Bindungsforschung ist bekannt, dass eine in der Kindheit durch Einfühlsamkeit gekennzeichnete Mutter/Vater-Kind-Beziehung die Chancen sowohl für eine sichere Bindung als auch für...

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Main Author: Lamott, Franziska (Author)
Format: Print Article
Language:German
Published: 2005
In: Zeitschrift für Psychotraumatologie und psychologische Medizin
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Summary:Über die Folgen traumatischer Erfahrung, unsicherer Bindung und Sucht gibt es bislang wenige empirische Studien. Aus der Bindungsforschung ist bekannt, dass eine in der Kindheit durch Einfühlsamkeit gekennzeichnete Mutter/Vater-Kind-Beziehung die Chancen sowohl für eine sichere Bindung als auch für die Ausbildung reflexiver Kompetenz erhöht. Kommt es allerdings durch Misshandlung, mütterliche Depression, Verlust und Trennung oder anderen frühen Traumatisierungen zu Störungen im Aufbau eines sicheren Bindungssystems, so zeigen sich Symptome wie Anfälligkeit für Erregungen in Stresssituationen, misslingende Affektregulation und mangelnde Symbolisierungsfähigkeit, die ihren Ausdruck in Persönlichkeitsstörungen und antisozialem Verhalten finden können. Anhand zweier Fallvignetten werden die Zusammenhänge von früher Traumatisierung, Sucht und der Reinszenierung gewalttätiger und missbräuchlicher Beziehungen erörtert.
ISSN:1611-9568