„Ich bin ein Haftfolgeschaden“ – protrahierte Unbestimmbarkeit in der Rekonstruktion traumatischer Erfahrungen bei den Nachkommen politisch Verfolgter der SED-Diktatur

Die Nachkommen politisch Verfolgter der SED-Diktatur sind in vielfältiger Weise in das Verfolgungsgeschehen ihrer Eltern involviert. Durch die häufig zu beobachtende Chronifizierung der elterlichen Verfolgungssymptomatik – bestimmt von sozialem Rückzug, hohem Misstrauen sowie Verbitterung – sind vie...

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Main Author: Trobisch-Lütge, Stefan 1961- (Author)
Format: Print Article
Language:German
Published: 2010
In: Zeitschrift für Psychotraumatologie, Psychotherapiewissenschaft, psychologische Medizin
Year: 2010, Volume: 8, Issue: 1, Pages: 41-51
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520 |a Die Nachkommen politisch Verfolgter der SED-Diktatur sind in vielfältiger Weise in das Verfolgungsgeschehen ihrer Eltern involviert. Durch die häufig zu beobachtende Chronifizierung der elterlichen Verfolgungssymptomatik – bestimmt von sozialem Rückzug, hohem Misstrauen sowie Verbitterung – sind viele Nachkommen in eine Auseinandersetzung bzw. in eine Rekonstruktion der elterlichen Verfolgungsgeschichte gezwungen. Im Erleben der Nachkommen zeichnet sich die rekonstruierte elterliche Belastungen 20 Jahre nach der Wende durch einen hohen Grad von protrahierter Unbestimmbarkeit aus. Eigenes Erleben der Nachkommen trifft häufig auf nur bruchstückhafte, verunsichernde Erinnerungssegmente der Elterngeneration. Irritierende Verfolgungspraktiken der Stasi haben häufig bewirkt, dass durch schwere persönliche Verunsicherungen Zweifel am Gehalt der autobiographischen Erinnerungen entstanden sind. Interne Entscheidungs- und Verarbeitungsprozesse unter den Lebensbedingungen einer Diktatur, die auch den Umgang mit den eigenen Kindern betrafen, sowie externe Verfolgungseinflüsse der verfolgten Elterngeneration lassen sich aus Sicht der Nachkommen nur schwer voneinander unterscheiden. Die Rechtmäßigkeit und Angemessenheit der eigenen Erinnerung wird durch geschichtliche Relativierungsversuche im öffentlichen Raum bezüglich des Unrechtscharakters der DDR angezweifelt. Somit steht die Folgegeneration vor der schwierigen Aufgabe, Fragen an die Angemessenheit und die Berechtigung der eigenen und der elterlichen Erinnerungen zu stellen. Anhand von Interviewausschnitten im Rahmen einer qualitativen Studie des Autors – geführt mit einer von Zwangsadoption betroffenen Tochter einer politisch Verfolgten – werden zentrale Themen einer verunsichernden Rekonstruktion der elterlichen und der eigenen Lebensgeschichte verdeutlicht. 
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