Taterleben und Mitteilungsprozesse bei sexuellem Missbrauch von Kindern und Jugendlichen: Implikationen für die aussagepsychologische Diagnostik

Die anwendungsorientierte Arbeit verfolgt das Ziel, mehrdimensionale Merkmalskonfigurationen in glaubhaften Zeugenaussagen empirisch zu ermitteln. Vor dem Hintergrund, dass es weder spezifische Verhaltensindikatoren für sexuellen Missbrauch gibt noch ein bestimmtes Mitteilungsverhalten Rückschlüsse...

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Bibliographic Details
Main Author: Behruzi, Katrin (Author)
Corporate Author: Universität Bremen (Degree granting institution)
Format: Electronic Book
Language:German
Published: Baden-Baden Nomos 2018
In: Schriften zur Rechtspsychologie (Band 1)
Year: 2018
Edition:1. Auflage
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Parallel Edition:Non-electronic
Description
Summary:Die anwendungsorientierte Arbeit verfolgt das Ziel, mehrdimensionale Merkmalskonfigurationen in glaubhaften Zeugenaussagen empirisch zu ermitteln. Vor dem Hintergrund, dass es weder spezifische Verhaltensindikatoren für sexuellen Missbrauch gibt noch ein bestimmtes Mitteilungsverhalten Rückschlüsse auf einen etwaigen Erlebnisbezug erlaubt, wird ein Prozessmodell verfolgt, wonach Mitteilungslatenzen im Wechselspiel mit inter- und intrapsychischen Dynamiken gesehen und bewertet werden müssen und erst in dieser Interdependenz einen Hinweiswert auf den Erlebnisbezug einer Aussage entwickeln können. Im Rahmen einer explorativen empirischen Analyse von Strafverfahrensakten wurden mittels multivariater Methoden bemerkenswerte Unterschiede zwischen glaubhaften und zweifelhaften Aussagen festgestellt, die einen Indikatorwert eines spezifischen Musters von Taterlebens- und Verhaltensaspekten für den Erlebnisbezug von Aussagen über sexuellen Missbrauch an Kindern und Jugendlichen nahelegen.
This applied study anticipates finding multidimensional configurations of features in correct witness statements. Specific patterns of both general behaviour and disclosure behaviour in victims of child sex abuse (CSA), which could be indicators of CSA in forensic settings, do not exist. This work pursues a process model in which delays in disclosure are in interplay with the dynamics of how witnesses experience the events described. In this interdependency we can potentially find diagnostic indicators that can be used in credibility assessment.An explorative empirical analysis of criminal case files was conducted. Multivariate methods were used to analyse the differences between credible and doubtful statements, and notable differences were found. The results suggest that a specific pattern of the cognitive, emotional and behavioural aspects of the experience is of diagnostic value in credibility assessment.
Item Description:Gesehen am 06.08.2018
Physical Description:1 Online-Ressource (242 Seiten)
ISBN:9783845288925
DOI:10.5771/9783845288925