Kriminologischer Beitrag: was Opfer über den Opferbegriff denken

Das Strafrecht unterscheidet „Täter“ und „Opfer“ und ordnet diese Rollen eindeutig zu. Dem Täter soll Strafe zuteilwerden, dem Opfer Hilfe. Betrachtet man die Opfer-Täter-Dichotomie vereinfacht als Gut-Böse-Schema, erscheint es verwunderlich, dass der Opferbegriff mit negativen Implikationen belaste...

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Detalles Bibliográficos
Autor principal: Treibel, Angelika (Autor)
Tipo de documento: Electronic/Print Artículo
Lenguaje:Alemán
Publicado: 2018
En: Forensische Psychiatrie, Psychologie, Kriminologie
Año: 2018, Volumen: 12, Número: 3, Páginas: 285-287
Acceso en línea: Volltext (doi)
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Sumario:Das Strafrecht unterscheidet „Täter“ und „Opfer“ und ordnet diese Rollen eindeutig zu. Dem Täter soll Strafe zuteilwerden, dem Opfer Hilfe. Betrachtet man die Opfer-Täter-Dichotomie vereinfacht als Gut-Böse-Schema, erscheint es verwunderlich, dass der Opferbegriff mit negativen Implikationen belastet ist. Dies mag auch von der religiösen Besetzung des Begriffs herrühren. Erschreckend ist, dass der Begriff des „Opfers“ sich unter Jugendlichen als Schimpfwort etabliert hat: In diesem Kontext drückt er die Abwertung aus, die einem Menschen widerfahren kann, wenn er als „schwach“ betrachtet wird. Wegen der negativen Einfärbung des Begriffs wird er häufig explizit vermieden. „Geschädigte“, „Verletzte“ oder „Überlebende“ ersetzen den Opferbegriff. Dessen ungeachtet ist „das Opfer“ in der juristischen Fachsprache und in der Alltagssprache fest verankert. In einem aktuellen Beitrag von Fohring (2018) geht es um die Auseinandersetzung mit der Frage, wie der Opferbegriff von Menschen bewertet und empfunden wird, die selbst Opfer wurden.
Notas:siehe auch: "Fohring, Stephanie, What's in a word? in "International Review of Victimology", Vol. 24.2018, S.151-164
Descripción Física:3
ISSN:1862-7072
DOI:10.1007/s11757-018-0481-4