Menschenhandel und polizeiliche Bekämpfungsansätze
Handel mit Rauschgift, Waffen und Frauen gehört zu den lukrativsten Betätigungsfeldern grenzüberschreitender organisierter Kriminalität. Hier sind die kriminellen Gewinne am höchsten, aber auch die Folgen am Grausamsten. Eine besondere Form der Unmenschlichkeit weist dabei der Menschenhandel auf, di...
Main Author: | |
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Format: | Print Article |
Language: | Undetermined language |
Published: |
2005
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In: |
Kriminalistik
Year: 2005, Volume: 59, Issue: 20, Pages: 548-553 |
Journals Online & Print: | |
Availability in Tübingen: | Present in Tübingen. IFK: In: Z 9 |
Check availability: | HBZ Gateway |
Keywords: |
Summary: | Handel mit Rauschgift, Waffen und Frauen gehört zu den lukrativsten Betätigungsfeldern grenzüberschreitender organisierter Kriminalität. Hier sind die kriminellen Gewinne am höchsten, aber auch die Folgen am Grausamsten. Eine besondere Form der Unmenschlichkeit weist dabei der Menschenhandel auf, die modernisierte Form der Sklaverei. Denn der Handel mit seinesgleichen beinhaltet zweifellos eine ganz spezifische Form der Menschenverachtung. Triebfeder des Menschenhandels ist es, Geld und Macht zu ereichen. Menschen werden daher vor allem zur sexuellen Ausbeutung verkauft. So erklärt sich auch, dass Menschenhandel ganz überwiegend Frauenhandel ist. An zweiter Stelle steht als Triebfeder die Ausbeutung der menschlichen Arbeitskraft. Die Opfer werden daher fast immer zu Sex- oder Arbeitssklaven degradiert. Der Bundesgesetzgeber hat darauf reagiert. Mit dem 37. Strafrechtänderungsgesetz1 vom 11.02.2005 will er den Kampf gegen den Menschenhandel verbessern. § 232 StGB stellt nunmehr den Menschenhandel zum Zweck der sexuellen Ausbeutung, § 233 StGB den Menschenhandel zum Zweck der Ausbeutung der Arbeitskraft und § 233 a StGB die Förderung des Menschenhandels unter Strafe. Ausgerüstet mit diesem neuen rechtlichen Instrumentarium stehen Polizei und Staatsanwaltschaft vor großen Herausforderungen. Der Markt für sexuelle Ausbeutung boomt. Der Frauenhandel nimmt quantitativ zu. Fast zwangsläufig gehen damit Ansätze für einen neu beginnenden Verteilungskampf um die finanziell lukrativen Märkte des Menschenhandels einher. Die Zahl der von der Polizei aufgedeckten Opfer steigt ebenso wie die Zahl der Täter. Für die Polizei stellt sich die Frage, welche Faktoren die vorliegende Entwicklung verursachen oder begünstigen und welche Ansätze zur Bekämpfung des Frauenhandels bei der vorhandenen Lage erfolgreich sind |
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ISSN: | 0023-4699 |