Was messen wir, wenn wir Kriminalitätsfurcht messen?

Verbrechensfurcht - häufig unter dem Begriffspaar "subjektives Sicherheitsgefühl" diskutiert, so als gäbe es auch ein "objektives" Gefühl - ist ein komplexes Konstrukt, das nicht mit einer einzigen Frage operationalisiert werden kann. Es ist davon auszugehen, dass in der Weise, i...

Ausführliche Beschreibung

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Bibliographische Detailangaben
1. VerfasserIn: Kury, Helmut 1941- (VerfasserIn)
Beteiligte: Lichtblau, Andrea ; Neumaier, André
Medienart: Druck Aufsatz
Sprache:Nichtbestimmte Sprache
Veröffentlicht: 2004
In: Kriminalistik
Jahr: 2004, Band: 58, Heft: 7, Seiten: 457-465
Journals Online & Print:
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Bestand in Tübingen:In Tübingen vorhanden.
IFK: In: Z 9
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Schlagwörter:
Beschreibung
Zusammenfassung:Verbrechensfurcht - häufig unter dem Begriffspaar "subjektives Sicherheitsgefühl" diskutiert, so als gäbe es auch ein "objektives" Gefühl - ist ein komplexes Konstrukt, das nicht mit einer einzigen Frage operationalisiert werden kann. Es ist davon auszugehen, dass in der Weise, in der Verbrechensfurcht in aller Regel erfasst wurde und wird, eher ein allgemeines Unsicherheitserleben gemessen wird als die spezifische Angst, Opfer einer Straftat zu werden. Neuere Untersuchungen bestätigen diese Annahme und führen zu der Erkenntnis, dass der übliche Standardindikator zur Erfassung der Verbrechensfurcht ihr Ausmaß erheblich überschätzt und dass die Bürger andere Gefahren, als Opfer einer Straftat zu werden, als wesentlich bedrohlicher erleben. Da die Umfrageergebnisse zur Verbrechensfurcht Motor für Veränderungen in der Kriminalpolitik waren und immer noch sind, müssen für weitere Untersuchungen präzisere Messinstrumente zu ihrer Erfassung entwickelt werden, um auf nicht validen Ergebnissen beruhende kriminalpolitische, polizeistrategische und -taktische Fehlsteuerungen zu vermeiden
ISSN:0023-4699