Was denken die Deutschen über Korruption. Ergebnisse einer Umfrage

Zu allen Zeiten wird Korruption mit Erfolg zur eigenen Bereicherung eingesetzt. Lange hat man in Deutschland die trügerische Illusion "gepflegt", korruptionsresistenter als andere Staaten zu sein. Eine nicht abreißende Kette immer wieder neuer, zumeist durch Zufälle aufgedeckter Skandale,...

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Bibliographic Details
Main Author: Kury, Helmut 1941- (Author)
Contributors: Würger, Michael
Format: Print Article
Language:Undetermined language
Published: 2004
In: Kriminalistik
Year: 2004, Volume: 58, Issue: 5, Pages: 300-309
Journals Online & Print:
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Availability in Tübingen:Present in Tübingen.
IFK: In: Z 9
Check availability: HBZ Gateway
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Description
Summary:Zu allen Zeiten wird Korruption mit Erfolg zur eigenen Bereicherung eingesetzt. Lange hat man in Deutschland die trügerische Illusion "gepflegt", korruptionsresistenter als andere Staaten zu sein. Eine nicht abreißende Kette immer wieder neuer, zumeist durch Zufälle aufgedeckter Skandale, lässt die ansonsten weitgehend im Dunkelfeld verbleibende Realität einer Durchseuchung der Bundesrepublik mit Korruption erahnen. Transparency International errechnet für Deutschland Platz 16 (von 133 erfassten Ländern) mit einem Wert von 7,7 (10 =3D nicht korrupt; 0 =3D sehr korrupt). Dabei wird Korruption definiert als der heimliche Missbrauch von öffentlich oder privatwirtschaftlich eingeräumter Stellung oder Macht zum privaten Nutzen oder Vorteil. Eine repräsentative Befragung von 1001 Bundesbürgern zeigt, dass sie die Situation zwischenzeitlich kritisch sehen. Mehr als zwei Drittel sind der Meinung, dass vor allem auf politischer und administrativer Ebene korruptes Verhalten eher häufig bzw. sehr häufig vorkommt. Deutlich wird aber auch, für wie "normal" die Deutschen Korruption heute halten, vor allem bei Politikern. Dies hat Auswirkungen auf die Staats- und Parteiverdrossenheit und fördert eine Erosion sozialer Normen
ISSN:0023-4699