Prognostizierte Auswirkungen der Gesetzesänderungen vom 26.11.1998 auf die Forensische Psychiatrie und was daraus geworden ist
Das am 26.1.1998 in Kraft getretene "Gesetz zur Bekämpfung von Sexualdelikten und anderen gefährlichen Straftaten" hatte schon im Vorfeld lebhafte Diskussionen ausgelöst, die bis heute noch nicht verebbt sind. Der Autor hatte 1997 als Auswirkungen des Gesetzes auf den Maßregelvollzug u. a....
Main Author: | |
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Format: | Print Article |
Language: | Undetermined language |
Published: |
2002
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In: |
Monatsschrift für Kriminologie und Strafrechtsreform
Year: 2002, Volume: 85, Issue: 3, Pages: 208-215 |
Journals Online & Print: | |
Availability in Tübingen: | Present in Tübingen. IFK: In: Z 5 |
Check availability: | HBZ Gateway |
Keywords: |
Summary: | Das am 26.1.1998 in Kraft getretene "Gesetz zur Bekämpfung von Sexualdelikten und anderen gefährlichen Straftaten" hatte schon im Vorfeld lebhafte Diskussionen ausgelöst, die bis heute noch nicht verebbt sind. Der Autor hatte 1997 als Auswirkungen des Gesetzes auf den Maßregelvollzug u. a. eine dramatische Zunahme der Unterbringungen und der Aufenthaltsdauer in den psychiatrischen Maßregelvollzugseinrichtungen bei gleichzeitiger Abnahme therapeutischer Möglichkeiten prognostiziert. Diese Prognosen wurden von einer Reihe von Autoren in Zweifel gezogen. Nach drei Jahren kann in einer ersten Bilanz eine deutliche Zunahme der Einweisungen, eine erhöhte Patientenzahl und eine Verlängerung der Unterbringungszeiten in vielen Einrichtungen beobachtet werden. Trotz gegenteiliger Annahmen haben sich auch die prognostischen Einschätzungen zu Lasten der Untergebrachten verschärft. Gleichwohl werden von Gesetzgebern weitere Verschärfungen, z. B. das baden-württembergische Straftäterunterbringungsgesetz, in die Wege geleitet. Sie bergen erneute Fußangeln, da sie von Prognostikern Entscheidungen verlangen können, für welche es an empirischen Voraussetzungen und prognostischem Wissen fehlt |
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ISSN: | 0026-9301 |