Bemerkungen zur strukturellen Skepsisvergessenheit biologistisch zentrierter Kriminalwissenschaft = Remarks on the structural oblivion of scepticism in biology-focussed criminology

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Detalles Bibliográficos
Autor principal: Bachhiesl, Christian Wilhelm 1971- (Autor)
Tipo de documento: Print Artículo
Lenguaje:Alemán
Publicado: 2010
En: Kriminologisches Journal
Año: 2010, Volumen: 42, Número: 4, Páginas: 263-275
Journals Online & Print:
Gargar...
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Palabras clave:
Parallel Edition:Electrónico
Descripción
Créditos de Producción:Von der Begründung der Kriminalwissenschaft als eigenständigem Wissenschaftszweig im späten 19. Jahrhundert an bis in die 1960er-Jahre hinein spielten biologistische Positionen eine dominante Rolle. Die Orientierung an biologistischen Denkmustern und das übersteigerte Vertrauen in naturwissenschaftliche Methoden (oder, im Falle der ganzheitlichen Biologie, gar in irrationale Intuition) führten zu einer großen Teilen der frühen Kriminalwissenschaft strukturell inhärenten Skepsisvergessenheit, die sich in methodologischene Verkürzungen, vorschnellen Veallgemeinerungen und in der zirkulären Bestätigung von weltanschaulichen Prämissen unter Berufung auf eine kaum reflektierte Pseudoempirie äußerten. Die Kriminalwissenschaftler glaubten, „exakte" Wissenschaft nach dem Muster der Naturwissenschaften zu betreiben, ließen dabei aber nicht selten rationale Nachvollziehbarkeit und Überprüfbarkeit, zwei notwendige Kriterien von Wissenschaftlichkeit, zu kurz kommen.
ISSN:0341-1966