Gewaltopfer im Jugendstrafvollzug: zu Viktimisierungs- und Tätererfahrungen junger Strafgefangener

Der Beitrag stellt erste Ergebnisse eines Forschungsprojekts vor, über das bereits in Heft 2/2011 (S. 133-146) berichtet wurde. Im Jugendstrafvollzug ist danach die Zahl der Gefangenen, die angeben, selbst Gewalt gegen andere Gefangene ausgeübt bzw. solche Gewalt erlitten zu haben, beträchtlich. Dab...

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Bibliographic Details
Authors: Häufle, Jenny (Author) ; Schmidt, Holger (Author) ; Neubacher, Frank 1965- (Author)
Format: Electronic/Print Article
Language:German
Published: 2013
In: Bewährungshilfe
Year: 2013, Volume: 60, Issue: 1, Pages: 20-38
Online Access: Volltext (kostenfrei)
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Rights Information:InC 1.0
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Availability in Tübingen:Present in Tübingen.
IFK: In: Z 19
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Summary:Der Beitrag stellt erste Ergebnisse eines Forschungsprojekts vor, über das bereits in Heft 2/2011 (S. 133-146) berichtet wurde. Im Jugendstrafvollzug ist danach die Zahl der Gefangenen, die angeben, selbst Gewalt gegen andere Gefangene ausgeübt bzw. solche Gewalt erlitten zu haben, beträchtlich. Dabei überschneiden sich die Gruppen von Tätern und Opfern weitgehend. Bloße Täter bzw. Opfer stellen eine Minderheit dar. Die verschiedenen Gruppen sind durch Einstellungsunterschiede gekennzeichnet. Stark ausgeprägt ist die Gewaltakzeptanz u. a. in der Gruppe der Täter/Opfer; dort finden sich auch vermehrt negative Einstellungen gegenüber Opfern. Im Längsschnitt zeigt sich, dass unter den Gruppen Fluktuation herrscht und die Gefangenen nicht selten in eine Gruppe mit starker Gewaltausübung wechseln. Die Ergebnisse sprechen für einen Prozess der Anpassung an die Gefangenensubkultur und ihre gewaltlegitimierenden Normen. Interventions- und Präventionsmaßnahmen müssen berücksichtigen, dass die meisten Gefangenen Täter und Opfer von Gewalt sind.
Item Description:Literaturverzeichnis: Seite 36-38
ISSN:0405-6779
DOI:10.15496/publikation-77474