Die Täter des Wohnungseinbruchs: Sind es die "Osteuropäer", die "professionellen Banden" oder die "Drogenabhängigen"?

Die Antwort auf diese Frage kann nur lauten: Wir wissen es nicht und werden es auch vorerst nicht erfahren. Der Beitrag von Bartsch et al. (2014) in dieser Zeitschrift ist von zwei Seiten kritisiert worden. Einerseits moniert Fuchs (2014), dass der Beitrag die Rolle der osteuropäischen Täterbanden z...

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Bibliographic Details
Authors: Dreißigacker, Arne (Author) ; Baier, Dirk 1976- (Author) ; Wollinger, Gina Rosa 1985- (Author) ; Bartsch, Tillmann 1977- (Author)
Format: Electronic/Print Article
Language:German
Published: 2015
In: Kriminalistik
Year: 2015, Volume: 69, Issue: 5, Pages: 307-311
Online Access: Volltext (kostenfrei)
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Rights Information:InC 1.0
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Availability in Tübingen:Present in Tübingen.
IFK: In: Z 9
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Summary:Die Antwort auf diese Frage kann nur lauten: Wir wissen es nicht und werden es auch vorerst nicht erfahren. Der Beitrag von Bartsch et al. (2014) in dieser Zeitschrift ist von zwei Seiten kritisiert worden. Einerseits moniert Fuchs (2014), dass der Beitrag die Rolle der osteuropäischen Täterbanden zu stark relativiere. Andererseits spricht Kersting (2014) in seiner Replik von „dramatisierenden Aussagen" mit Blick auf die angestellte Kalkulation der Verurteiltenquote: Dabei hatte sich nämlich ergeben, dass u. U. nur in zwei Prozent der Fälle des Wohnungseinbruchsdiebstahls Täter verurteilt werden. Grundlage dieser Kalkulation war eine Gegenüberstellung von Polizeilicher Kriminalstatistik und Strafverfolgungsstatistik, die nur in Teilen kompatibel sind. Die Argumentation von Bartsch et al. (2014) steht und fällt mit dem Nachweis, dass nur ein Bruchteil der Täter des Wohnungseinbruchdiebstahls dafür rechtskräftig verurteilt wird. Wenn die Schätzung des Anteils an verurteilten Tätern aufgrund inkompatibler Statistiken zu gering ausfiele, der „wahre" Anteil also deutlich höher läge, dann wäre möglicherweise auch eine andere Schlussfolgerungen bezüglich der Beteiligung osteuropäischer Täterbanden zu ziehen.
Item Description:Literaturverzeichnis: Seite 310-311
ISSN:0023-4699
DOI:10.15496/publikation-64251