Summary: | Der Fotograf M. Rosswog porträtierte von 1992 bis 1994 Flüchtlingsunterkünfte und deren Bewohner im Oberbergischen Land. Es sind stille, traurige Bilder von Menschen, deren Gesichter von Verletzungen und Angst sprechen. Noch eindrucksvoller sind die Aufnahmen der Zimmer und sonstigen Räumlichkeiten: nicht für Privatsphäre gedacht, mit Möbeln eingerichtet, bei denen kein Stück zum anderen paßt. Dennoch zeigen die Fotos oft hilflose und anrührende Versuche, sich mit ein paar geretteten persönlichen Habseligkeiten ein Stück Heimat in der Fremde zu schaffen. Wieder einmal wird deutlich (hier in stummen, aber außerordentlich bewegenden Schwarzweißbildern), daß Deutschland kein gastfreundliches Land ist. Man verwaltet das Elend und ist bemüht, es so schnell wie möglich wieder loszuwerden. Leider werden sich wohl nur wenige Bibliotheken den hochwertigen Bildband in bekannter DuMont-Qualität leisten können. (2) (Dagmar Härter)
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