Delinquentes Verhalten von Jugendlichen: zur differentiellen Bedeutsamkeit verschiedener Bedingungsfaktoren = Delinquent behavior of adolescents: differential significance of different condition factors

Delinquentes Verhalten von Jugendlichen wird in Öffentlichkeit und Wissenschaft vielfach diskutiert, wobei der Frage nach den Ursachen besondere Aufmerksamkeit gewidmet wird. Meist wird davon ausgegangen, dass sich verschiedene Formen delinquenten Verhaltens durch die gleichen Faktoren vorhersagen l...

Ausführliche Beschreibung

Gespeichert in:  
Bibliographische Detailangaben
1. VerfasserIn: Prätor, Susann 19XX- (VerfasserIn)
Beteiligte: Baier, Dirk 1976-
Medienart: Elektronisch Aufsatz
Sprache:Deutsch
Veröffentlicht: 2007
In:Enthalten in: Sozialwissenschaftlicher Fachinformationsdienst soFid (2007) Kriminalsoziologie und Rechtssoziologie 2007/2 (2007), 2, Seite 9-42
Online-Zugang: Volltext (kostenfrei)
Verfügbarkeit prüfen: HBZ Gateway
Schlagwörter:
Beschreibung
Zusammenfassung:Delinquentes Verhalten von Jugendlichen wird in Öffentlichkeit und Wissenschaft vielfach diskutiert, wobei der Frage nach den Ursachen besondere Aufmerksamkeit gewidmet wird. Meist wird davon ausgegangen, dass sich verschiedene Formen delinquenten Verhaltens durch die gleichen Faktoren vorhersagen lassen. Nur selten wird systematisch die differentielle Bedeutsamkeit von Prädiktoren delinquenten Verhaltens untersucht. Mit Hilfe der Daten einer bundesweiten Befragung von Schülern der neunten Jahrgangsstufe (N=14.301) soll deshalb geprüft werden, inwieweit 'klassische' Ursachenfaktoren gleichermaßen zur Vorhersage von Gewaltverhalten sowie verschiedener Eigentumsdelikte geeignet sind. Die Befunde zeigen, dass eine niedrige Selbstkontrolle, die Bekanntschaft mit delinquenten Freunden, Schulschwänzen und Alkoholkonsum tatsächlich deliktübergreifend eine höhere Auffälligkeit nach sich ziehen. Andere Faktoren wie das Geschlecht, die ethnische Herkunft, die armutsnahe Lebenslage oder verschiedene Werthaltungen erweisen sich hingegen nur bei bestimmten Delikttypen als signifikante Prädiktoren. Die Befunde unterstreichen damit die Notwendigkeit einer differenzierten Ursachenanalyse für verschiedene Formen delinquenten Verhaltens im Jugendalter.