Leaking: Häufigkeit und Korrelate von Ankündigungen und Androhungen tödlicher Gewalt nach Meldungen Berliner Schulen zwischen 1996 und 2007

Androhungen und Ankündigungen tödlicher Gewalt an Schulen (die in der wissenschaftlichen Diskussion mit dem Begriff des «Leaking» bezeichnet werden) können massive Auswirkungen haben, wie zum Beispiel die Evakuierung der Schule, polizeiliche Durchsuchungen oder Einschränkungen des Sicherheitsgefühls...

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Bibliographic Details
Main Author: Leuschner, Vincenz (Author)
Contributors: Bondü, Rebecca ; Allroggen, Marc
Format: Electronic Article
Language:German
Published: 2016
In: Zeitschrift für Kinder- und Jugendpsychiatrie und Psychotherapie
Year: 2016, Volume: 44, Issue: 3, Pages: 208-219
Online Access: Volltext (Resolving-System)
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Summary:Androhungen und Ankündigungen tödlicher Gewalt an Schulen (die in der wissenschaftlichen Diskussion mit dem Begriff des «Leaking» bezeichnet werden) können massive Auswirkungen haben, wie zum Beispiel die Evakuierung der Schule, polizeiliche Durchsuchungen oder Einschränkungen des Sicherheitsgefühls. Daher verwundert es, dass bislang nur wenige wissenschaftliche Untersuchungen durchgeführt wurden, die dieses Phänomen und seine Häufigkeit systematisch beschreiben. Der vorliegende Artikel möchte einen Beitrag dazu leisten diese Forschungslücke zu schließen und legt Untersuchungsergebnisse zur Häufigkeit und Struktur von Gewaltandrohungen und -ankündigungen an Berliner Schulen vor. Als Grundlage dienen 427 Androhungen und Ankündigungen tödlicher Gewalt an Berliner Schulen zwischen 1996 und 2007, die im Rahmen des Berliner Leaking-Projekts untersucht wurden. Die vorliegende Studie stellt insofern eine einzigartige Erhebung zum Phänomen Leaking dar, da eine bislang ungenutzte Datenquelle ausgewertet wurde, erstmals ein Zehnjahreszeitraum abgebildet wird und sowohl Ergebnisse einer querschnittlichen Auswertung hinsichtlich Häufigkeit und Merkmalen der Androhungen sowie Merkmalen der Betroffenen präsentiert werden können als auch Beobachtungen des Phänomens über die Zeit möglich sind. Im Ergebnis zeigt sich eine Quote von 0.3 Androhungen und Ankündigungen pro 1 000 Schüler im Schuljahr. Zudem ist eine stetige Zunahme von Androhungen im betreffenden Zeitraum zu beobachten, die jeweils von Imitationseffekten nach realisierten Taten beeinflusst wird.
ISSN:1664-2880
DOI:10.1024/1422-4917/a000423