Über den Fachinformationsdienst Kriminologie

Der Fachinformationsdienst Kriminologie (FID Kriminologie) widmet sich im Kern der Aufgabe, Literatur und weitere fachrelevante Informationen zur Kriminologie möglichst umfassend zur Verfügung zu stellen. Er verfügt derzeit über rund

  • 150.000 Werke/Monographien,
  • 240 aktive Zeitschriften,
  • 320 Digitalisate in DigiKrimDok
  • 2500 Digitale Dokumente im Repository.

Wichtigstes Rechercheinstrument zu allen Arten des Literaturbestandes sowie zu weiteren bibliographischen Nachweisen ist die Datenbank KrimDok. Dort finden sich aktuell rund 300.000 Nachweise (Stand Juli 2023).

Falls Sie ein Werk vermissen, das zum Erwerbungsprofil des FID Kriminologie passt, können Sie gern einen Anschaffungsvorschlag einbringen.

Historische Entwicklung

Seit 1969 wird an der Universität Tübingen kriminologische Spezialliteratur intensiv erworben und gesammelt. Dies wird seit jeher in einer Kooperation des Instituts für Kriminologie und der Universitätsbibliothek Tübingen mit einer finanziellen Förderung durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) umgesetzt.
Der zunächst als „Sammelschwerpunkt Kriminologie“ aufgebaute Spezialbestand wurde von 2011 bis 2013 nach einer Evaluierung durch die DFG in das überregionale Förderprogramm der Sondersammelgebiete der DFG übernommen und als „Sondersammelgebiet Kriminologie“ (SSG) weitergeführt.
Seit dem Jahr 2014 wird der Erwerb spezifischer Fachliteratur nach einer generellen Neustrukturierung des Programms der DFG zur überregionalen Literatur- und Informationsversorgung in den Wissenschaftsdisziplinen im Rahmen des "Fachinformationsdienstes Kriminologie" gefördert.

Aktuelle Konzeption

Der FID Kriminologie widmet sich wie seine Vorgängereinrichtungen weiterhin der Aufgabe, die überregionale Literaturversorgung im Feld der Kriminologie zu gewährleisten. Jedoch wird diese Aufgabe neu definiert: Die überkommene Konzeption zielte darauf ab, fremdsprachige (insbesondere die englischsprachige) Literatur zur Kriminologie sowie die fachrelevante Literatur aus ihren Bezugswissenschaften möglichst umfassend zu erwerben und der wissenschaftlichen Gemeinschaft zur Verfügung zu stellen. Nach der neuen Konzeption soll eine Informationsstruktur aufgebaut werden, die gemäß dem Leitmotto „Interesse der Forschung“ den spezifischen Bedürfnissen und Wünschen der Fachcommunity Rechnung trägt. Das wichtigste Rechercheinstrument zu allen Arten kriminologisch relevanter Literatur (Bücher, Zeitschriftenaufsätze, Dokumente etc.) ist die vom Institut für Kriminologie und der Universitätsbibliothek Tübingen gemeinsam betriebene bibliographische Datenbank KrimDok.

Die Neuausrichtung der überregionalen Literaturversorgung schließt das Bemühen ein, das Volltextangebot auszubauen und digitale Medien vermehrt bereit zu stellen. Im Rahmen des von der DFG geförderten Projekts DigiKrimDok werden kriminologisch relevante Publikationen digitalisiert und der Fachcommunity online zur Verfügung gestellt. Das kriminologische Repository der Universitätsbibliothek enthält digital veröffentlichte forschungs- und fachrelevante Dokumente (beispielsweise Berichte von Ministerien und Institutionen, amtliche Statistiken etc.).

Förderzeitraum 2014-2016

Neben dem fortlaufenden Ausbau des Literaturbestandes in Tübingen und der Erschließung von Einzelbeiträgen aus einer Auswahl von fachrelevanten Zeitschriften, Schriftenreihen und Sammelwerken zur Anreicherung der KrimDok wurden im ersten FID-Förderzeitraum überwiegend technische Projekte als Grundlage für weitere Projektbausteine realisiert. So wurde die Datenbank KrimDok aus dem Allegro- auf das VuFind-System migriert und bietet nunmehr facettierte Suchmöglichkeiten. Zudem wurde die Umgebung für das Repository und für DigiKrimDok eingerichtet und mit ersten Dokumenten gefüllt. Im Mittelpunkt stand bei der Bereitstellung von Volltexten die Digitalisierung von Literatur, die mittlerweile gemeinfrei geworden ist oder für die die entsprechenden Rechte zur Zweitveröffentlichung eingeholt wurden.

Hinsichtlich des inhaltlichen Ausbaus der KrimDok von einem Bestandsnachweis zu einer bibliographischen Datenbank wurde die Kooperation mit anderen Institutionen gesucht. Zur engeren Vernetzung kriminologisch relevanter Informationseinrichtungen und dem Aufbau (potentieller) Kooperationsbeziehungen mit dem FID wurde durch das Kolloquium, das im März 2015 mit rund dreißig Vertreterinnen und Vertretern verschiedener Institutionen in Tübingen stattfand, ein Fundament gelegt.

Förderzeitraum 2017-2019

Im aktuellen Förderzeitraum wird weiterhin spezifische Fachliteratur erworben, erschlossen und nachgewiesen. Die Datenbank wird durch Kooperationen mit anderen relevanten Institutionen auch durch deren Nachweise ergänzt. Dieser Ansatz wird sukzessive ausgebaut. Ziel ist eine möglichst weitreichende Dokumentation der vor allem deutsch- aber auch fremdsprachigen kriminologischen Literatur. Ein besonderes Augenmerk liegt auf dem Zugang zu elektronischen Volltexten, etwa durch die Bereitstellung weiterer Dokumente über das Repository, durch den Nachweis von kriminologisch relevanten E-Books oder der Liste kriminologisch interessanter Open Access-Zeitschriften.

Darüber hinaus wird die Datenbank KrimDok technisch weiterentwickelt, etwa hinsichtlich der Volltextindizierung und der Erweiterung der Facettierung. Die bisherige Startseite von KrimDok wird zu einer Plattform für zentrale Informationen rund um den Fachbereich und den FID umgestaltet. So können nun beispielsweise aktuelle Nachrichten aus den einzelnen Institutionen (etwa Konferenz- und Tagungsankündigungen, Stellenausschreibungen etc.) über die Rubrik Mitteilungen und Termine auf der KrimDok-Portalseite bekannt gemacht werden. Sie können uns dafür gern einen Ergänzungsvorschlag zukommen lassen: fidkrim@ifk.uni-tuebingen.de.

Förderzeitraum 2020

Aufgrund der DFG-internen Überlegungen zur Zukunft der Fachinformsationsdienste konnte im Jahr 2019 nur eine Förderung für ein Jahr beantragt werden (2020). Der Antrag des FID Kriminologie wurde vollumfänglich bewilligt, so dass die Kerndienste lückenlos fortgeführt werden können (bspw. der Bestandsausbau, die Zeitschriftenerschließung auf Aufsatzebene und die technische Aktualisierung der KrimDok). Zudem werden Arbeitsgrundlagen geschaffen und Tests durchgeführt für größere Arbeitspakete, die für den Förderzeitraum 2021-23 beantragt werden.

Förderzeitraum 2021-2023

Im Förderzeitraum 2021-2023 werden sowohl die Sammlung kriminologischer Fachliteratur als auch die Nachweise von Statistiken und Forschungsdaten auf KrimDok ausgebaut. Dazu werden unter anderem 24 weitere, bislang noch nicht für KrimDok erschlossene Zeitschriftentitel auf Aufsatzebene ausgewertet und zudem in einem Kooperationsprojekt die Metadaten aus der „Albert-Krebs-Bibliothek“ in Wiesbaden in die KrimDok überführt.

Darüber hinaus wird die direkte Zugriffsmöglichkeit auf digitale Volltexte deutlich verbessert: Aus „CORE“ werden kriminologisch relevante Metadaten zu Open-Access-Volltexten in die KrimDok eingespielt und ein kriminologischer „Zweitveröffentlichungsservices“ für Wissenschaftler*innen wird etabliert. Ferner entsteht unter der Rubrik „Klassiker der Kriminologie“ auf der KrimDok-Startseite eine Sammlung von forschungs- und lehrunterstützenden digitalen Materialien.

Die kontinuierliche technischen Optimierung beinhaltet namentlich die Aktualisierung der VuFind-Basis auf die Version 7, eine Bereinigung des Schlagwortvokabulars sowie die Übersetzung von Schlagwörtern ins Englische und Spanische, um die internationale Sichtbarkeit der KrimDok zu stärken.

Förderzeitraum 2024-2026

Im Förderzeitraum 2024-2026 erweitert der Fachinformationsdienst Kriminologie seine Dienste insbesondere durch den Ausbau von Angeboten zum Forschungsdatenmanagement sowie die Integration von Rezensionen in die Literaturauswertung.

Ein Schwerpunkt ist, Forschende im Umgang mit Forschungsdaten zu unterstützen und fachspezifische Handreichungen, Beratungs- und Schulungsangebote anzubieten. Daneben ist die Vermittlung von Archivierungsmöglichkeiten ein zentrales Thema dieser Förderperiode. Ein besonderes Augenmerk liegt auf der Betreuung qualitativer Daten durch die enge Zusammenarbeit mit Qualiservice.

Die Aufsatzerschließung umfasst nunmehr auch Rezensionen, die aus mehr als 100 Zeitschriften analysiert werden.

Durch die Zusammenarbeit mit dem Deutschen Präventionstag und anderen FIDs baut der FID Kriminologie seine Kooperationen weiter aus.

Parallel zu diesen Neuerungen führt der Fachinformationsdienst seine Daueraufgaben fort. Dazu zählen die Erwerbung und Erschließung von Fachliteratur, die Auswertung von rund 200 Fachzeitschriften auf Aufsatzebene sowie die kontinuierliche inhaltliche Erweiterung der KrimDok und die Stärkung des Volltextangebots.

Kontakt und Ansprechpersonen im FID Kriminologie