Psychiatrie der Prävention: Diskursverschränkungen von Medizin und Sicherheit = The psychiatry of prevention : the discursive entanglements of medicine and security
Prävention ist ein ursprünglich medizinisches Konzept, das ab Mitte des 19. Jahrhunderts eine verstärkte Bedeutung für die Politik gewann und das bis heute äußerst wirkmächtig ist. Der Schutz des Gesellschaftskollektivs vor seinen inneren Gefahren kam mit dem Aufstieg einer Wissenschaft auf die Agen...
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| Medienart: | Elektronisch Aufsatz |
| Sprache: | Deutsch |
| Veröffentlicht: |
2010
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| In: |
Kriminologisches Journal
Jahr: 2010, Band: 42, Heft: 4, Seiten: 289-302 |
| Online-Zugang: |
Kurzbeschreibung (Verlag) Volltext (kostenfrei) |
| Verfügbarkeit prüfen: | HBZ Gateway |
| Schlagwörter: | |
| Parallele Ausgabe: | Nicht-Elektronisch
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| Zusammenfassung: | Prävention ist ein ursprünglich medizinisches Konzept, das ab Mitte des 19. Jahrhunderts eine verstärkte Bedeutung für die Politik gewann und das bis heute äußerst wirkmächtig ist. Der Schutz des Gesellschaftskollektivs vor seinen inneren Gefahren kam mit dem Aufstieg einer Wissenschaft auf die Agenda, die den Anspruch erhob, durch die Diagnose von biologischen Anomalien soziale Delinquenz verhindern zu können: der Psychiatrie. Der Beitrag macht auf diskurstheoretischer Grundlage zentrale Argumentationen und Diskursstrategien sichtbar, mit denen sich das Paradigma der Prävention als diskursive Leitformation durchsetzte. Weil diese Prozesse bis zum heutigen Tag Wirkungen entfalten, bildet ihr Verständnis eine wichtige Grundlage zur Kritik der Präventionspolitiken des 21. Jahrhunderts. Prevention is a concept that originated in the medical field, but that, from the mid-19th century onwards, increasingly gained political importance. The protection of society from internal threats was put on the agenda by a scientific discipline that claimed to be able to prevent social delinquency by diagnosing biological anomalies: psychiatry. This paper highlights some of the central arguments and discursive strategies that enabled the paradigm of prevention to become a leading discursive formation. A critique of the politics of prevention in the 21st century cannot be formulated without an understanding of these processes, since their effects are unfolding to this day. |
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| Beschreibung: | Literaturverzeichnis: Seite 301-302 |
