Zwischen Kommerzialisierung und Sicherheit: sozialpädagogische Fanprojekte im Spannungsfeld der Interessen

Immer wieder kommt es in der Presse zu Meldungen über gewalttätige Ausschreitungen von Fussballfans. Diese werden in der Berichterstattung oftmals als "Hooligans" oder "Chaoten" bezeichnet. Vorstandsvorsitzende der Vereine, Verbände und Politiker zeigen sich daraufhin bestürzt üb...

Ausführliche Beschreibung

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Bibliographische Detailangaben
1. VerfasserIn: Dissinger, Michael (VerfasserIn)
Medienart: Druck Buch
Sprache:Deutsch
Veröffentlicht: Hamburg Diplomica Verlag 2011
In:Jahr: 2011
Online Zugang: Inhaltstext (Verlag)
Inhaltsverzeichnis (Verlag)
Bestand in Tübingen:In Tübingen vorhanden.
IFK: C II 522
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Beschreibung
Zusammenfassung:Immer wieder kommt es in der Presse zu Meldungen über gewalttätige Ausschreitungen von Fussballfans. Diese werden in der Berichterstattung oftmals als "Hooligans" oder "Chaoten" bezeichnet. Vorstandsvorsitzende der Vereine, Verbände und Politiker zeigen sich daraufhin bestürzt über die neue "Qualität der Gewalt" und versichern entschieden, gegen die Täter vorzugehen. Nach einer Reihe von Katastrophen, die sich in England in den 80er Jahren ereigneten, wurden umfangreiche Sicherheitskonzepte, von baulichen Massnahmen über Regelwerke bis hin zu Sanktionen bei Regelverstöe︢n entwickelt, die die Sicherheit in den Stadien gewährleisten sollen. Dennoch kommt es beim Fussball weiterhin vereinzelt zu aggressiven Verhaltensweisen auf Seiten der Fans. Diesem soll durch eine erhöhte Polizeipräsenz, Strafverfolgung und Stadionverboten präventiv entgegengewirkt werden, um sicherzustellen, dass Fans mit gewalttätigem Verhalten keine Möglichkeit mehr haben, an der Veranstaltung teilzunehmen. Durch das "Nationale Konzept Sport und Sicherheit" (NKSS) wurde 1993 in Deutschland ein Massnahmekatalog verabschiedet, in dem auch die pädagogische Arbeit der Fanprojekte fest institutionalisiert wurde. Seitdem kam es zu zahlreichen Veröffentlichungen und Abschlussarbeiten, die sich unter anderem mit der Arbeit der Fanprojekte und aggressivem Zuschauerverhalten beschäftigten. Letztere richteten den Blick überwiegend auf Aggressionstheorien als wissenschaftliche Betrachtung von Gewalt und Gewaltentstehung. Die Hooliganproblematik der 80er bis Anfang der 90er Jahre steht durch die umfangreichen repressiven Massnahmen der Sicherheitsinstanzen mittlerweile nicht mehr im Fokus der Sozialen Arbeit. Hauptzielgruppe sind seit Mitte der 90er Jahre die sogenannten "Ultras", die sich durch die zunehmende Kommerzialisierung des Profifussballs bedroht fühlen und durch Proteste und Aktionen verstärkt in den Blickpunkt der Sicherheitsinstanzen und Medien geraten. Als am 13.03.2010 Anhänger von Hertha BSC den Platz des Berliner Olympiastadions stürmten und gezielt Sachschäden anrichteten, wurden durch die Presse verbogene Fahnenstangen aus Plastik zu gefährlichen "Mordwaffen" hochstilisiert und eine neue Debatte über Sicherheit beim Fussball in Gang gesetzt
Beschreibung:82 S. Ill., graph. Darst. 270 mm x 190 mm
ISBN:9783842868717
3842868715