RT Book T1 Eroberungen: sexuelle Gewalttaten und intime Beziehungen deutscher Soldaten in der Sowjetunion, 1941 - 1945 A1 Mühlhäuser, Regina 1971- LA German PP Hamburg PB Hamburger Edition, HIS YR 2010 ED 1. Aufl. UL https://krimdok.uni-tuebingen.de/Record/615884083 AB Die Bedeutung von Sexualität im Krieg ist in den letzten Jahren stärker in den Fokus der Öffentlichkeit gerückt sei es durch Medienberichte von Massenvergewaltigungen im Kongo oder durch die UN-Resolution, die die Ausübung sexueller Gewalt erstmals als Kriegstaktik bezeichnet. Das Ausmaß und die Bedeutung der sexuellen Kontakte von deutschen Soldaten in den besetzten Gebieten der Sowjetunion sind jedoch nach wie vor weitgehend unerforscht. Regina Mühlhäuser widerlegt die verbreitete Vorstellung, die deutsche Militärführung hätte angesichts der offiziellen nationalsozialistischen Ablehnung sexueller Kontakte deutscher Männer zu "fremdvölkischen" Frauen versucht, jegliche sexuelle Aktivität der Soldaten in Osteuropa zu bestrafen. Sie weist nach, dass von deutschen Truppenangehörigen verübte sexuelle Verbrechen in der UdSSR ein weit verbreitetes Phänomen waren: Soldaten machten Frauen zu Opfern sexueller Folter und begingen Vergewaltigungen. Die Historikerin betrachtet sexuelle Gewalt, aber ebenso das gesamte Spektrum heterosexueller Aktivitäten von Wehrmachts- und SS-Angehörigen im Kontext der damaligen Vorstellungen von Männlichkeit und Sexualität. Sie untersucht Kontakte mit "geheimen" Prostituierten und in Militärbordellen, Sex im Austausch gegen Schutz oder Lebensmittel sowie einvernehmliche Beziehungen, die mitunter dazu führten, dass die Männer Heiratsgesuche stellten. Dem gegenüber standen institutionelle Bemühungen, die Sexualität der Soldaten zu kontrollieren. Die Führungen von Wehrmacht und SS versuchten nicht, heterosexuelle Kontakte strikt zu unterbinden, denn die Befriedigung sexueller Bedürfnisse galt als probates Mittel, um die Leistung der Männer zu optimieren. Dennoch hielt insbesondere die Wehrmacht ihre Soldaten zu sexueller Mäßigung an, verpflichtete sie zu hygienischer Vorsorge und errichtete Militärbordelle. Auf diese Weise wurden die sexuellen Aktivitäten der Soldaten jedoch nicht nur eingeschränkt, sondern auch begünstigt. Zudem entwarfen die NS-Behörden Pläne zum Umgang mit den Soldatenkindern. Anhand von Militärdokumenten sowie persönlichen Berichten und Interviews ergründet die Autorin das komplexe Zusammenspiel zwischen dem Verhalten der Soldaten und den Reaktionen der NS-Militärführung. Regina Mühlhäusers Untersuchung bietet wertvolle Erkenntnisse, die bisherige Forschungsergebnisse zu den sexuellen Politiken von Wehrmacht und SS erweitern und vertiefen und unser Verständnis der Verwobenheit von Männlichkeit, Gewalt und Sexualität in Kriegszeiten bereichern. NO Literaturverz. S. 382 - 414 CN D810.W7 SN 9783868542202 K1 Soldiers : Sexual behavior : Germany K1 Sex crimes : Germany : History : 20th century K1 Sexual harassment of women : Germany : History : 20th century K1 Zweiter Weltkrieg K1 Wehrmacht K1 Wehrmachtsverbrechen K1 Sexualverbrechen K1 Sexuelle Gewalt K1 Vergewaltigung K1 Kriegsverbrechen K1 Frau K1 Prostitution K1 Besatzungspolitik K1 Besatzung K1 Sexualität K1 Sexualgeschichte K1 Sexualpolitik K1 Kollaboration K1 Kind K1 Bevölkerungspolitik K1 Geschlechterverhältnis K1 Hochschulschrift K1 Sowjetunion : Deutsches Reich : Wehrmacht : Sexualdelikt : Geschichte 1941-1945 K1 Sexualpolitik : Soldat : Sexualverhalten K1 Soldaten K1 Sowjetunion