| Summary: | "Soldaten sind potentielle Mörder": dieses mildernd abgewandelte Tucholsky-Zitat beschäftigt seit Jahren die deutsche Öffentlichkeit und Gerichte ("Sind Soldaten Mörder?", BA 5/91), deren rechtliche Beurteilungen, zuletzt durch das Bundesverfassungsgericht, konservative Fundamentalkritik an unserer Rechtsordnung provozierte. Dem Philosoph und Historiker Heinrichs gelingt hier eine grundsätzliche Analyse des Satzes unter historischen, juristischen und philosophischen Aspekten, und er konfrontiert ihn dann mit der alten theologischen Frage "Ob Kriegsleute in seligen Stande sein können?". Dieser Teil orientiert sich an der Diskussion Luthers mit Assa von Kram und dürfte für den Laien etwas schwierig sein. Angesichts der tagespolitischen Erregtheiten wirken die sonstigen Ausführungen wohltuend, klären sie doch kontroverse Positionen, die seit Entstehung des Soldatenstandes viele Menschen, auch große Heerführer, bewegen. (2) (Helmut Lange)
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