Summary: | "Wer das Problem des Todes - des freien oder des unfreien - je bedacht hat, wird an diesem Buch nicht vorbeigehen dürfen": so Jean Améry, selbst Autor eines bemerkenswerten Traktats zum Thema (BA 12/76, 231; 2/89), über diese erstmals 1971 veröffentlichte Studie (deutsch 1974, ID 35/74). Der englische Essayist und Literaturkritiker A. Alvarez (Jahrgang 1929, vgl. zuletzt ID 49/97) spürt dem Phänomen des Selbstmords und seiner Bewertung in der Historie nach, bemüht philosophische, soziologische und (tiefen)psychologische Deutungen und beleuchtet vor allem Einzelschicksale von Schriftstellern, die sich das Leben nahmen. Im Prolog schildert der Autor seine Begegnung mit Sylvia Plath, der mit 31 Jahren durch Suizid gestorbenen amerikanischen Lyrikerin, im Epilog folgt das "schmähliche Eingeständnis" seines eigenen gescheiterten Selbstmordversuchs. Ein fesselnd geschriebenes, bewegendes, gedanken- und perspektivenreiches Werk, längst zum Klassiker der einschlägigen Literatur avanciert und in der Neuausgabe nicht nur für größere Bibliotheken zu empfehlen. (2) (ehw)
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